Und, wie viel Mikroplastik hast du schon im Blut? Zugegeben, ein Gedanke, der mir zumindest immer wieder ein leichtes Unbehagen bereitet. Vor allem, da, wie beispielsweise der WWF berichtet, immer mehr Zusammenhänge zwischen ernsten Krankheiten und Mikroplastik im Körper entdeckt werden. Desto mikroskopischer das Mikroplastik, desto weiter kann es mit dem Blut transportiert werden und sogar zum Gehirn vordringen oder sich an Organen ablagern und leider ist es nahezu unmöglich, eine Aufnahme im Alltag komplett zu vermeiden. GRAFIK: ©logistock | Stock.Adobe.com
Mit meinen Sorgen bin ich anscheinend nicht der Einzige. Vor ein paar Monaten erinnere ich mich an eine Schlagzeile, in der berichtet wurde, dass sich der Schauspieler Orlando Bloom einer Blutwäsche unterzogen haben soll, um die kleinen Teilchen aus seinem Körper zu filtern. Was mich zum Nachdenken gebracht hat:
Gibt es wirklich Möglichkeiten, Mikroplastik aus dem Körper zu entfernen?
Nein, eine vollständige Reinigung des Körpers von Mikroplastikpartikeln ist bisher leider nicht möglich. Zwar deutet diese Studie beispielsweise darauf hin, dass eine Blutwäsche, wie sie Orlando Bloom erhalten hat, die Teilchen durchaus herausfiltern kann. Andere Studien weisen jedoch ironischerweise sogar auf das Gegenteil hin. Die Wirksamkeit ist also wissenschaftlich zumindest fragwürdig. Zudem ist das nicht gerade effektiv, wenn man bedenkt, dass man in einer Welt lebt, in der man trotzdem jeden Tag neuem Mikroplastik ausgesetzt ist – vom Aufwand, den Kosten und der Tatsache, dass es sich um eine so invasive Maßnahme handelt, ganz zu schweigen.
Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten, die Konzentration der aufgenommenen Teilchen im Alltag gering zu halten. Einige davon habe ich dir hier zusammengestellt.
Sechs Möglichkeiten, Mikroplastik im Alltag zu vermeiden
1. Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik wählen
Viele Drogerieprodukte – von Shampoo über Lippenstift bis hin zu Zahnpasta – enthalten Mikroplastik. Am besten nutzt du also zertifizierte Naturkosmetik und achtest beim Kauf darauf, dass die Produkte kein Mikroplastik enthalten. Hier findest du die vom BUND mit entwickelte App ToxFox, die dir dabei hilft.
2. Unverpackte und Lebensmittel einkaufen
Denn Plastikverpackungen zählen zu den Hauptquellen für Mikroplastik in unserer Ernährung. Mit der Zeit lösen sich winzige Partikel davon und gelangen ins Essen. Wer möglichst unverpackt einkauft, beispielsweise in entsprechenden Läden, reduziert die Belastung deutlich und leistet einen Beitrag dazu, dass weniger Plastik in die Umwelt gelangt.
3. Plastikbehälter (Tupperware) durch Alternativen ersetzen
Gerade bei der Erwärmung von Speisen geben typische Plastikboxen Studien zufolge Partikel ab. Glas-, Edelstahl oder Keramikbehälter, beispielsweise, sind nicht nur langlebiger, sondern auch eine gesundheitlich unbedenklichere Alternative zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Einmachgläser, die gründlich abgespült wurden, eignen sich hierfür sehr gut.
4. Wasserkocher aus Glas oder Edelstahl wählen
Genau aus dem gleichen Grund solltest du auch keine Wasserkocher aus Kunststoff kaufen. Wie Studien beweisen, lösen sich bei einem einzigen Kochvorgang mehrere Millionen von Mikroplastikpartikel (welche dann alle in deiner Teetasse schwimmen).
5. Leitungswasser statt Plastikflaschen
Denn auch durch Plastikflaschen nehmen wir Mikroplastik auf. Laut dieser Studie können wir durch den Umstieg auf Leitungswasser erhebliche Mengen davon einsparen. Wenn du Sprudelwasser bevorzugst, empfiehlt es sich, einen Sprudler anzuschaffen. Damit spart man sich auch gleich das Schleppen. Für unterwegs eignet sich eine wiederauffüllbare Flasche oder Thermosflasche.
6. Regelmäßig Staub wischen
Das klingt banal, macht aber einen Unterschied: Auch Hausstaub enthält Mikroplastik, vor allem durch Textilien aus Polyester. Wer regelmäßig saugt und wischt, atmet automatisch weniger davon ein.
Wie du beim Lesen der Liste vielleicht bemerkt hast, sind die besten Möglichkeiten, den eigenen Mikroplastikgehalt gering zu halten, auch die, mit denen man Plastik im Allgemeinen reduziert und damit gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tut.
Abschließend hoffe ich, dass dir die Liste ein wenig helfen und dich erneut zum Nachdenken über unseren Plastikverbrauch anregen konnte. Und was mich definitiv interessieren würde: Machst du dir auch Gedanken über die kleinen Teilchen in unserem Körper? Schreib mir deine Gedanken gerne in die Kommentare!