Wusstest du, dass wir nicht nur von Plastik umgeben sind, sondern es auch als winzige Partikel einatmen, essen und trinken? Mikroplastik ist so klein, dass du es mit dem bloßen Auge nicht sehen kannst. Doch wie gefährlich ist es wirklich für Mensch und Tier? Und vor allem: Was können wir selbst tun, um der stetigen Zunahme entgegenzuwirken? Hier wollen wir dir einen kurzen Überblick über dieses immer relevanter werdende Problem geben. BILD: ©artifirsov | Stock.Adobe.com
Was ist Mikroplastik?
Die Vereinten Nationen und die Europäische Chemikalienagentur definieren Mikroplastik als feste Kunststoffpartikel mit einer Größe von fünf Millimetern oder weniger, die aus Polymeren und funktionalen Additiven bestehen. Sie entstehen hauptsächlich durch den Abrieb größerer Kunststoffgegenstände wie Reifen. Werden aber auch absichtlich hergestellt, zum Beispiel für die Verwendung in Kosmetika. Problematisch ist, dass diese Partikel, wenn sie in den Naturkreislauf gelangen, dort nicht mehr abgebaut werden und somit für immer in der Umwelt verbleiben und beispielsweise durch Wind oder Wasser überall verteilt werden – selbst in der Arktis wurde Mikroplastik nachgewiesen! Und bei rund 44 Tonnen, die laut Europäischer Chemikalienagentur jährlich in die Umwelt gelangen, kann man sich vorstellen, wie schnell das zum Problem werden kann.
Auswirkungen auf die Umwelt
Die bisher am besten gesicherten Erkenntnisse betreffen die Auswirkungen auf die Tierwelt, insbesondere auf Meereslebewesen. Laut einer Literaturübersicht (Vergleich vieler Arbeiten/Studien zu einem gemeinsamen Thema) kann Mikroplastik beispielsweise bei Fischen strukturelle Schäden in Darm, Leber, Kiemen und Gehirn verursachen und den Stoffwechsel, das Verhalten und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Aber auch andere Meerestiere wie Schildkröten, Vögel und Korallen sind negativ betroffen. Bei Seevögeln beispielsweise kann eine hohe Konzentration von Mikroplastik den Verdauungstrakt negativ beeinflussen und so zum Verhungern der Vögel führen, so eine weitere Studie. Aber auch bei Landtieren wie Mäusen deuten Studien darauf hin, dass eine hohe Konzentration von Mikroplastik biochemische und strukturelle Schäden verursachen kann.
Doch wie sieht es beim Menschen aus? Hier gibt es leider noch keine aussagekräftigen Studien zu möglichen Langzeitnebenwirkungen. Sicher ist nur, dass wir Mikroplastik zum Beispiel über die Nahrung aufnehmen und es auch im Körper nachweisbar ist. Aber nicht, was es dort mit uns macht. Man hört zwar immer wieder Dinge wie, dass krebserregend sein soll, dies ist aber nicht abschließend gesichert. Eines ist aber klar: Gesund ist es nicht.
Was du tun kannst
- Plastik richtig entsorgen: Egal, ob es sich um Pfand- oder Plastikbehälter handelt – immer ordnungsgemäß entsorgen, damit sie nicht in den Naturkreislauf gelangen.
- Plastik vermeiden: Plastik möglichst vermeiden, denn auch ohne Mikroplastik ist Plastik umweltschädlich und problematisch. Hier findest du ein paar Tipps von uns, wie du in der Küche auch ohne auskommen kannst.
- Aufräumaktionen: Jeder von uns kann die Umweltbelastung auch durch Aufräumaktionen reduzieren. So wird verhindert, dass sich Mikroplastik von größeren Plastikartikeln ablöst und so in die Umwelt gelangt.
- Glas- oder Edelstahlwasserkocher verwenden: Eine Studie hat gezeigt, dass sich gerade unter dem Einfluss von Wärme Mikroplastik ablöst. In Kunststoffwasserkochern gelangen mehrere Millionen Partikel Mikroplastik ins Teewasser!
- Waschbeutel gegen Mikroplastik verwenden: Auch die Waschmaschine ist Ursache dafür, dass Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangt. Um dies zu verhindern kannst du Kleidung aus Kunstfasern wie Polyesterfleece im Waschbeutel waschen.
- Kosmetik/ Pflegeprodukte ohne Mikroplastik kaufen
Abschließend hoffen wir, dir das Thema ein wenig näher gebracht zu haben und dich vielleicht sogar motiviert zu haben, dein eigenes Verhalten ein wenig zu überdenken. Denn es gilt: Jedes bisschen hilft!



