Know-How Archive - GREEN TRAVEL BLOG https://green-travel-blog.com/de/category/know-how/ GREEN PEARLS® – UNIQUE PLACES Fri, 12 Sep 2025 07:26:09 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://green-travel-blog.com/wp-content/uploads/2019/10/cropped-logo-perle-green-pearls.png Know-How Archive - GREEN TRAVEL BLOG https://green-travel-blog.com/de/category/know-how/ 32 32 So sieht Solo-Travel für Männer in 2026 aus https://green-travel-blog.com/de/so-sieht-solo-travel-fuer-maenner-in-2026-aus/ https://green-travel-blog.com/de/so-sieht-solo-travel-fuer-maenner-in-2026-aus/#respond Tue, 30 Sep 2025 06:13:15 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=71023 Solo-Travel wird ein immer stärkerer Trend – neuerdings auch für Männer. Neuerdings? Nun, historisch gesehen, waren die berühmtesten Reisenden alle Männer. Marco Polo, Ibn Battuta, Alexander von Humboldt – you name them. Bei modernen Reisebloggern und Abenteurern dominieren ebenfalls die männlichen Solo-Reisenden – was ist…

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Solo-Travel wird ein immer stärkerer Trend – neuerdings auch für Männer. Neuerdings? Nun, historisch gesehen, waren die berühmtesten Reisenden alle Männer. Marco Polo, Ibn Battuta, Alexander von Humboldt – you name them. Bei modernen Reisebloggern und Abenteurern dominieren ebenfalls die männlichen Solo-Reisenden – was ist dann also mit „neuerdings“ gemeint? Wir haben die Antworten, passende Destinationen, nachhaltige Unterkünfte und spezielle Angebote!

 

Männliche Solo-Travel-Vorbilder in den Medien

Nach der Schule ein Jahr auf Weltreise oder den Job hinschmeißen und Travel-Blogger werden – davon träumen viele und es hat (auch durch die mediale Ausschlachtung) den Anschein, als würde es allen gelingen. Oder zumindest sehr vielen. Die Wahrheit ist: Es sind nur sehr wenige. In meinem Abschlussjahrgang waren über 100 Menschen und nur einer davon ging zum Solo-Travel nach Thailand. Und Travel Blogger ist selbst er nicht geworden. Wie viele kennst du?

 

YouTube-Reisende im Trend

Zu den männlichen YouTube-Reisenden, die ich persönlich gerne mit meiner Familie ansehe, gehören Joe KhaTTab (Saudi Arabien, 18,3 Millionen Abonnenten) und Ibn Hattuta (Palästinensischer Flüchtling aus Jordanien, 3,1 Millionen Follower). Beide leben vom Reisen und sind seit Jahren allein unterwegs.

Johnny Ward verließ Irland in 2006. Seitdem hat er innerhalb von 11 Jahren jedes Land dieser Welt bereist und mit seinem Blog “oneStep4ward” rund 3 Millionen Dollar verdient. (Mittlerweile ist er aber nicht mehr allein unterwegs, sondern hat geheiratet und sich mit seiner Frau in Thailand niedergelassen – dies berichtet er z. B. als er in Kooperation mit uns das Keemala auf Phuket besucht hat.)

Screenshot Solo-Weltreise Instagram Johnny Ward
Als Mann Solo unterwegs – Screenshot vom Instagram-Acount von Johnny Ward (@onestep4ward) 91k Follower

 

Reisen, um die Welt zu verbessern

Es gibt viele Männer da draußen, die auf Reisen das Abenteuer suchen. Einige tun dies auch auf nachhaltige Art und versuchen, auf und durch ihre Reisen zu helfen. Sehr sympathisch fand ich z. B. den deutschen Survival-Experten Rüdiger Nehberg (bereits verstorben).

“Kann ein Einzelner die Welt verbessern? Natürlich, wer denn sonst!” –  Rüdiger Nehberg

Auch der Engländer Douglas Maclagan war in jungen Jahren als Solo-Traveler unterwegs – bis ihn das Schicksal nach Nepal brachte, wo er das nachhaltige The Pavilions Himalayas – The Farm aufgebaut hat. Die inspirierende Geschichte über das Resort mit Impact kannst du hier lesen.

Eheleute Insuba und Douglas Maclagan vor ihrem Eco-Luxus-Resort in Nepal
Douglas Maclagan lernte in Nepal seine Frau Insuba kennen und baute dort ein Charity Hotel auf. ©The Pavilions Himalayas – The Farm

 

Der Solo-Reisende von heute (Erkenntnisse der ITB)

Wenn die Reisebranche heute davon spricht, dass Solo-Reisen „neuerdings“ auch für Männer ein Trend geworden ist, dann sind damit allerdings in erster Linie diejenigen gemeint, die ein “normales” Leben führen. So wie Uwe, der ehemalige Arbeitskollege von meinem Vater, Jahrgang 1960, der sich für seinen Solo-Urlaub immer Gruppenreisen bucht. (Heißt, er bucht allein, und kommt dann in Kontakt mit Mitreisenden.)

Sonja Salzburger von der Süddeutschen Zeitung hat sich den Solo-Reisetrend auf der Tourismusmesse ITB Berlin 2025 angesehen.

Ihre Erkenntnisse und die sich daraus ergebenden Prognosen für 2026

  • Viele Solo-Reisende sind schon älter (ein Indiz dafür ist, dass Solo-Reisende sich laut Tui gern über Facebook verabreden)
  • Solo-Reisende sind nicht an Ferienzeiten gebunden und reisen gerne in der Nebensaison
  • Laut einer Umfrage von Tui, seien nur 4 % allein unterwegs, weil sie keine Reisepartner haben
  • Stattdessen sind die am häufigsten genannten Gründe bei der Tui-Umfrage: “Ich schätze die Unabhängigkeit” (Jede*r Dritte), “Zeit für eine persönliche Herausforderung” (Jede*r Vierte)
  • Laut der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) reisten im Reisejahr 2023 11,1 % der deutschen Urlauber*innen allein (7,13 Millionen)
  • Bei der Wahl der Reiseziele unterscheiden sich Alleinreisende nicht von anderen.

 

Mann im Korbstuhl liest Buch auf der Reise mit Blick auf den Strand
©tunedin | Stock.Adobe.com

 

Bereit für die (nachhaltige) Solo-Reise?

Wie du siehst, musst du bei einer Solo-Reise nicht vor dem Klischee fürchten, dass du keine Freunde hast. Stattdessen kannst du es genießen, Zeit für dich zu haben (Me-Time) und dabei flexibel, frei und unabhängig zu sein. Wenn du in der Nebensaison reist, ist dies auch nachhaltig, da es den Tourismus entzerrt, Jobs sichert und sich die Umwelt-Auswirkungen besser regulieren lassen.

Um deine Reise nachhaltig zu machen, solltest du insbesondere zwei Dinge beachten:

  • Anfahrt (wenn möglich umweltfreundlich mit dem Zug)
  • Unterkunft (hier empfehlen wir natürlich unsere Green PearlsⓇ Partner

 

Nachhaltige Urlaubs-Angebote für alleinreisende Männer

Wir haben in unserem Netzwerk nachgefragt, bei welchen Green PearlsⓇ Hotels häufig Solo-Reisende Männer zu Gast sind und wer für diese Zielgruppe sogar spezielle Angebote hat.

 

“Men’s Active Health” im OCÉANO Health Spa Hotel auf Teneriffa

Océano Hotel Teneriffa Meerblick
Nachhaltiger Solo-Urlaub auf Teneriffa ©Océano Health Spa Hotel

 

Ein Hotel, wo du z. B. viele Solo-Reisende antriffst, ist das OCÉANO Health Spa Hotel auf der Kanareninsel Teneriffa (ganzjährig warmes Klima). Das Hotel liegt direkt am Atlantik und bietet dir nicht nur Wellness, sondern auch Fastenkuren und Gesundheitsprogramme. “Die Zahl der alleinreisenden Frauen ist themenbedingt (Yoga, Wellness, Spa) höher”, erzählt uns Simone Schleicher vom Hotel. “Doch es kommen auch konstant Männer allein zu uns.”

Speziell für diese Zielgruppe gibt es ein Aktiv-Programm für eine definierte Shape und mehr Energie:

  • Einzelzimmer mit Meerblick
  • Health Spa Diät (bestehend aus regionalen (Bio-)Zutaten)
  • Nutzung des Spa-Bereichs, u.a. mit Thalasso Pool, Fitnesscenter, Saunen und Meerwasserpool
  • Einführendes Arztgespräch und HRV-Messung (Herzratenvariabilität)
  • Drei Therapeutische Anwendungen
  • Dreimal Personal Training
  • Eine Fußreflexzonenmassage
  • Einmal Express Power Lift for Men
  • Fünfmal Freie Teilnahme am Yoga- und Entspannungsprogramm

Zum Angebot: OCÉANO Men’s Active Health

 

“Me-Time” im Baumhotel My Arbor in Südtriol

Ruheraum mit Blick auf die Berge. Plose bei Brixen Südtirol - Nachhaltiger Urlaub
Me-Time mit Wellness und Natur nachhaltig erleben ©My Arbor

 

Lieber Berge statt Meer? Dann ist das nachhaltige Adults-Only Hotel My Arbor bei Brixen eine gute Adresse. In dem luxuriösen Wellnesshotel saunierst du mit Solarstrom und bist mit vielen anderen Solo-Reisenden zusammen. Das Hotel begrüßt Gäste erst ab 16 und achtet sehr darauf, dass Gäste ihren Aufenthalt ganz nach ihren eigenen Wünschen gestalten können.

“Den Trend zum Alleinreisen haben wir bei uns tatsächlich vermehrt bemerkt. Soloreisende sind bei uns herzlich willkommen und können aus einer Vielzahl von Aktivitäten wählen. ” – Alexandra Huber von der My Arbor Gastgeberfamilie

Der Solo-Travel-Trend betreffe sowohl Frauen als auch Männer und auch wenn es keine speziellen Angebote nur für Männer gibt, so ist z. B. das Angebot MY SPECIAL TIME für alle passend.

 

Nachhaltige Hotels für Motorradfahrer/ Biker?

Das Relais del Maro im italienischen Ligurien berichtet, dass als alleinreisende Männer gern Biker zu ihnen kommen – teilweise haben diese sich schon vorher als Gruppe zusammengetan. So ganz allein ist man als Biker ja nie. “Sie genießen dann Motocross-Touren in den Bergen und kaltes Bier auf unserer Terrasse”, erzählt Martina Dellarbar. Das Hotel selbst ist ein Albergo Diffuso und auf mehrere ehemalige Wohn- und Geschäftsgebäude im Dorf Borgomaro verteilt.

Dörfer im Wandel - Wie ein Albergo Diffuso ein italienisches Dorf retten kann.
Authentischer Urlaub im Dorf Borgomaro in Ligurien – 13 Kilometer von der Küste entfernt. @Relais de Maro

 

Auch im Wellnesshotel STURM in Mellrichstadt in Deutschland checken häufig Biker als Gäste ein. Früher einmal – bevor das Hotel sich ganz auf Bio, Natur und Nachhaltigkeit ausrichtete – war das Hotel nämlich ein “Biker Hotel” gewesen, das vielen in guter Erinnerung geblieben ist und bleibt.

Solo reisende Männer sind im STURM gern gesehene Gäste. Julius Schulze-Diekhoff von der Gastgeberfamilie verrät, dass bereits an einem speziellen Angebot für Männer getüftelt werde.

 

Frage: Ist Urlaub mit dem Motorrad ökologisch vertretbar?

Das kommt in erster Linie auf dein Motorrad an. Elektromotorräder sind aktuell noch wenig im Umlauf, wie der ADAC in seinem Marktbericht von 2025 erklärt. Im Gegensatz dazu, sind einige der neuesten Motorrad-Modelle sogar 20-Mal dreckiger als ein Verbrennerauto, weil sie riesige Motoren verbauen. Bei anderen Berechnungen schneidet ein Motorrad besser ab, als ein Auto – wenn im Auto nur eine Person sitzt.

Das Problem ist aber auch, dass Motorradfahren meist als “Freizeitsport” betrieben wird – und somit einfach nur Extra-CO2 in die Luft pustet. Als “Hobby” halten wir daher nur E-Motorräder für vertretbar. Wenn überhaupt. Und hier trifft es sich gut: Sowohl das Relais del Maro als auch das STURM stellen dir E-Ladesäulen zur Verfügung 🙂

 

“Männer-Auszeit” im Hotel Das Rübezahl

Wanderguide Bergbaschdi vom Hotel Das Rübezahl
Sabastian Remmler aka „Bergbaschdi“ ist dein Wanderguide im Hotel Das Rübezahl. Er selbst hat bereits über 54 Fünftausender erklommen. ©Hotel Das Rübezahl

Als Mann musst du aber nicht Bier trinken und Motorradfahren (dieses Klischee dürfen die 90er ehrlich gesagt gern zurückhaben). 2026 darf man(n) sich auch mal eine Wellness-Auszeit gönnen. So sieht es auch das Hotel Das Rübezahl im Allgäu. Rückenmassage, Kopf- und Nackenmassage, 4-Gang-Menü im Haubenrestaurant … Und das alles nur für dich! Wäre das nicht auch mal schön?

 

Männer allein und nachhaltig unterwegs

Wie du siehst – die Welt liegt dir als Solo-Reisender zu Füßen und viele Hotels haben sich sogar spezielle Angebote überlegt. Ebenfalls hat die aktuelle Auswertung gezeigt, dass viele das Alleinreisen für Selbstreflexion nutzen.

Du und deine Umwelt, du und der Planet. Jede Entscheidung, die du triffst, hat eine Auswirkung – das gilt auch fürs Reisen. Mit den Hotels, die wir dir vorgestellt haben, kannst du einen Beitrag dazu leisten, dass es nachhaltiger wird.

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Nachhaltige Coolcation in den Bergen: Reisetipps und Eco-Hotels https://green-travel-blog.com/de/nachhaltige-coolcation-in-den-bergen-reisetipps-und-eco-hotels/ https://green-travel-blog.com/de/nachhaltige-coolcation-in-den-bergen-reisetipps-und-eco-hotels/#respond Fri, 08 Aug 2025 06:46:16 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=70475 Hitzewelle in Deutschland, bis zu 50 Grad auf Sizilien, erste Hitzetote in der Türkei – 2025 ist „Coolcation“ nicht ohne Grund wieder das Sommer-Schlagwort schlechthin. Aber was steckt dahinter? Und muss es wirklich Island oder Norwegen sein – oder „reicht“ auch ein Urlaub in den…

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Hitzewelle in Deutschland, bis zu 50 Grad auf Sizilien, erste Hitzetote in der Türkei – 2025 ist „Coolcation“ nicht ohne Grund wieder das Sommer-Schlagwort schlechthin. Aber was steckt dahinter? Und muss es wirklich Island oder Norwegen sein – oder „reicht“ auch ein Urlaub in den Bergen?

Ein kleiner Spoiler vorab: Es kommt auf die Höhe an. Und auf die Haltung. Denn wer vor der Hitze flieht, sollte nicht gleichzeitig das Klima weiter aufheizen. Extremwetter sind eine Folge der globalen Erderwärmung – und es ergibt wenig Sinn, dem 40-Grad-Sommer zu entkommen, indem man für ein Wochenende nach Dubai fliegt und sich dort in klimatisierten Shoppingmalls abkühlt.

Stattdessen schlagen wir vor: Reise bewusst zu Orten, die sich längst für nachhaltigen Tourismus einsetzen.

 

Wofür steht Coolcation?

Coolcation bedeutet Urlaub (Vacation) mit angenehm kühlen Temperaturen und eignet sich zum Entfliehen der Sommerhitze. Geeignet sind Länder im Norden Europas oder auch in den Bergen oder dort, wo gerade Winter statt Sommer ist.

 

Warum du ab 1.000 Höhenmetern durchatmen kannst

UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten in Südtirol Italien markante Bergspitze
UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten in Südtirol ©Paradiso Pure.Living Vegan Hotel

 

Mit jedem Höhenmeter sinkt die Temperatur – und das ziemlich zuverlässig. Pro 1.000 Meter wird’s rund 6,5 Grad kühler als auf Meereshöhe. Kein Wunder also, dass du selbst im Hochsommer schneebedeckte Gipfel entdeckst – auf der Nordseite der Alpen liegt die Schneegrenze bei etwa 2.500 Metern.

Physikalisch gesehen hat das mit dem Luftdruck zu tun: Je höher du kommst, desto weniger Druck herrscht und desto stärker dehnt sich die warme Luft aus – und verliert dabei Wärme. Doch nicht nur die angenehmeren Temperaturen machen die Berge zu einem idealen Sommerziel. Auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten sie gleich mehrfach:

  • Keine Klimaanlage nötig: Das spart Energie – und vermeidet die klimaschädlichen Treibhausgase, die in den Anlagen eingesetzt werden.
  • Bessere Luftqualität: Ab 1.000 Metern Höhe sind deutlich weniger Schadstoffe und Allergene in der Luft. Auch gut für Allergiker!
  • Reisen außerhalb der Saison: Viele Bergregionen (insbesondere die bekannten Skigebiete) haben im Sommer Nebensaison – das bedeutet weniger Besucher*innen, weniger Belastung für Natur und Gemeinden, dafür mehr Ruhe für dich.

 

6 nachhaltige Hotels für deine Coolcation

 

Sommer auf der Seiser Alm: Paradiso Pure.Living Vegan Hotel

Frau im Außen-Whirlpool blickt auf die Dolomiten
©Paradiso Pure.Living Vegan Hotel

 

Mitten in den Dolomiten, auf 2.020 Metern Höhe, liegt das Paradiso Pure.Living Vegan Hotel – ein veganes Hideaway mit Weitblick. Alleinlage auf Europas größter Hochalm, klare Bergluft und ein kreatives Hotelkonzept. Wanderwege und Biking-Trails starten hier direkt vor der Hoteltür und zusätzlich kannst du im Outdoor-Whirlpool oder bei Yoga-Kursen entspannen.

Lange Zeit war das Paradiso das erste vegetarische Hotel der Dolomiten. Mittlerweile hat es komplett auf pflanzliche Küche umgestellt und bleibt seiner Pionierrolle weiterhin treu. Sogar Fine Dining geht hier ganz ohne tierische Produkte – und das auf Gourmet-Niveau von Star-Köchin Aggeliki Charami.

Neben kulinarischer Nachhaltigkeit setzt das Haus auch auf kulturelle Impulse: Zeitgenössische Kunst ist fester Bestandteil des Hotelkonzepts – mit wechselnden Ausstellungen und Arbeiten internationaler Künstler*innen.

 

Coolcation mit Matterhornblick: Hotel Bella Vista in Zermatt

Yoga in den Bergen bei einer ausgebildeten Lehrerin
Yoga-Lehrerin Stefanie von der Gastgeber Familie auf der Terrasse mit Matterhorn-Blick. ©Hotel Bella Vista Zermatt

 

Zermatt auf 1.620 Metern Höhe ist im Sommer sehr beliebt   – nicht nur, weil es angenehm kühl bleibt, sondern auch, weil du hier mitten in der spektakulären Gletscherwelt der Alpen unterwegs bist. Gletscherwandern auf dem Gornergletscher, ein Besuch im unterirdischen Eispalast oder einfach nur Staunen – das geht hier alles.

Dein Rückzugsort: das charmante Hotel Bella Vista Zermatt, ein kleines Boutique-Hotel mit nur 21 Zimmern, liebevoll geführt von der Gastgeberfamilie Anthamatten. Der Blick auf das Matterhorn ist inklusive – am besten bei einem Glas Eistee auf der Sonnenterrasse.

Das Bella Vista legt Wert auf umweltfreundliches Wirtschaften und herzliche Gastfreundschaft – auch Vierbeiner sind willkommen.

 

Angenehm Urlauben auf dem Ritten: Bergluft und sanfter Luxus in Südtirol

Der Ritten ist bereits seit hunderten von Jahren ein Sommerexil für die Bozener. Ideal  für alle, die im Sommer dem Hitzechaos entkommen wollen – und zwar ohne Auto, sondern mit Zug und Gästekarte. Mit rund 900 bis 1.200 Metern Höhe bietet die Hochebene südlich von Bozen angenehm kühle Temperaturen, frische Luft und viel Natur direkt vor der Haustür.

 

Abkühlung am See: Familienfreundliches Hotel Weihrerhof

Ausblick auf den Wolfsgrubner See
Ausblick auf den Wolfsgrubener See @Green Pearls | Hotel Weihrerhof

 

Das Hotel Weihrerhof (1.200 m) liegt direkt am Wolfsgrubener See – einer der saubersten Badeseen Italiens. Allerdings sorgt hier das kristallklare Wasser nicht nur für Abkühlung, sondern ist auch Basis für die exklusive Naturkosmetiklinie „BergSea“ des Hauses.Hier wirst du rundum verwöhnt, mit dem besten was die Natur zu bieten hat und der herzlichen Betreuung von Familie Pichler.

 

Genuss & Natur: Nachhaltige All-Inclusive-Ferien in der ADLER Lodge RITTEN

Adler Lodge Ritten, Wanderguide Klaus Fink
Wanderguide Klaus Fink verwöhnt die Gäste mit einem Snack auf der Terrasse. ©ADLER Lodge RITTEN

Die ADLER Lodge RITTEN verwöhnt dich mit einem großzügigen Außenpool mit Blick auf die Dolomiten. Das „Farm to Table“-Konzept bringt im Rahmen eines All-Inclusive-Angebots frische Produkte aus eigener Landwirtschaft und den Partnerbetrieben in der Umgebung direkt auf den Tisch. Dies beinhaltet neben leckeren Mahlzeiten auch Getränke und kleine Köstlichkeiten auf der Terrasse.

Außerdem gibt es eine tolle Betreuung: Mit erfahrenen Guides geht’s zum Wandern und E-Biken durch die Berge.

 

Eco-Wellness mit Bienenluft: Das APIPURA hotel rinner

Das APIPURA hotel rinner ist einzigartig in Sachen Wellness: Hier erlebst du Api-Wellness mit Luft direkt aus dem Bienenstock. Das familiengeführte Hotel betreibt eine Bio-Imkerei und stellt eigenen Honig her. Bio ist hier Programm.

Das Hotel ist Teil von „Bio Fair Südtirol und der Honig ist Demeter zertifizeirt. Auch Fleisch kommt ausschließlich aus regionaler Biohaltung. Schon gewusst: Bienen sind kleine Klimaregler – sie fächeln im Sommer mit ihren Flügeln oder verteilen Wasser, um den Stock zu kühlen.

 

Höhenluft statt Hitzewelle: Inkaterra Machu Picchu Pueblo in den Anden Perus

Machu Picchu
Machu Picchu © Hanna Bossmann | Green Pearls®

 

Okay – für eine einwöchige Abkühlung ist Peru nicht das ideale Ziel. Aber wenn du sowieso eine längere Reise planst oder schon lange von einer Trekkingtour in Südamerika träumst, dann lohnt sich ein Blick in die peruanischen Anden. Von Juni bis September ist hier Winter! Und das bedeutet angenehm frische Temperaturen – besonders in der Höhe.

Rund um Cusco und Machu Picchu erwarten dich je nach Höhenlage zwischen 15 und 25 °C (unter 1.000 m) und frostige Temperaturen oberhalb der 5.000-Meter-Marke. Auf etwa 2.500 bis 3.500 Metern – der typischen Andenreiseroute – ist es meist angenehm mild: um die 12–20 °C.

Achtung: Je höher du kommst, desto dünner wird die Luft – also plane unbedingt ein paar Tage zur Akklimatisierung ein. Was du bei einer Reise in die Anden noch beachten solltest, haben wir dir in einem Green Travel Guide zusammengefasst.

Als erster Stopp nach ein paar Tagen Aufenthalt in tieferen Lagen eignet sich das Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel. Idyllisch gelegen auf 2.430 Metern ist es umgeben von natürlichem Nebelwald. Statt Klimaanlage gibt’s hier frische Bergluft, Natur pur und echtes Engagement für Arten- und Umweltschutz. Im hauseigenen Garten wachsen über 370 Orchideenarten, und mit hoher Wahrscheinlichkeit kannst du Kolibris und Schmetterlinge beobachten. Geführte Touren bringen dich zu kulturellen Highlights wie der Inkastadt Machu Picchu und damit auch mitten hinein in die beeindruckende Natur der Anden.

 

Fazit: Cool bleiben – und bewusst reisen

Die Klimakrise macht Sommerurlaube in vielen Regionen zur Belastungsprobe. Statt Hitzestress, Klimaanlage und Emissionsschleudern braucht es neue, nachhaltige Arten in solchen Zeiten zu reisen. Eine Coolcation in den Alpen oder anderen hochgelegenen Regionen der Welt wie den Anden kann genau das sein: Erholung, Abkühlung und Achtsamkeit in einem. Wenn sie nachhaltig und durchdacht gemacht wird.

Unsere vorgestellten Hotels zeigen, dass nachhaltiger (und kühler) Komfort keine Kompromisse bedeutet, sondern neue Standards setzt. Und das ganz ohne Klimaanlage.

 


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Eine Frau praktiziert Yoga auf der Holzterrasse des Hotels Bella Vista Zermatt vor einer bergigen Kulisse (Matterhorn) und strahlt dabei Ruhe aus. Unten zeigt ein malerischer Blick auf das Hotel Weihrerhof in Südtirol, wie nachhaltig Reisen im Sommer sein kann.

Eine Person in Fahrradbekleidung und mit Helm steht mit einem Mountainbike auf einem grasbewachsenen Weg. Die schneebedeckten Gipfel der Dolomiten ragen unter bewölktem Himmel empor und vermitteln ein Gefühl von Abenteuer. Der Text lautet: „Coolcation in den Bergen“.

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Nachhaltig Reisen im Überblick: Hintergründe, Fakten und Tipps https://green-travel-blog.com/de/nachhaltig-reisen-im-ueberblick-hintergruende-fakten-und-tipps/ https://green-travel-blog.com/de/nachhaltig-reisen-im-ueberblick-hintergruende-fakten-und-tipps/#respond Fri, 18 Jul 2025 06:00:10 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=54800 Wenn es dir so wie uns geht, dann weißt du, dass wir nicht mehr so weiterreisen können, wie wir es bis vor ein paar Jahren noch getan haben. Vielleicht hast du dein Reiseverhalten sogar schon angepasst und suchst nun nach weiteren Möglichkeiten zum nachhaltig Reisen.…

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Wenn es dir so wie uns geht, dann weißt du, dass wir nicht mehr so weiterreisen können, wie wir es bis vor ein paar Jahren noch getan haben. Vielleicht hast du dein Reiseverhalten sogar schon angepasst und suchst nun nach weiteren Möglichkeiten zum nachhaltig Reisen. Oder du willst die Zusammenhänge von Nachhaltigkeit und Tourismus verstehen.

Beides wirst du hier finden. Gemeinsam schauen wir uns das Thema „Nachhaltig Reisen“ ausgiebig an, beleuchten Hintergründe und ziehen Verbindungen. Auch ein paar praktische Tipps wirst du im Artikel finden. Aber genug der Vorrede. Lass uns aufbrechen.

 


Inhaltsverzeichnis: Nachhaltig Reisen

Ein Blick auf den Tourismus

Wie geht nachhaltig Reisen?

Was ist Nachhaltigkeit und was hat sie mit unseren Reisen zu tun?

Nachhaltigkeit heute: Umfassend und verwaschen

Umweltschutz auf Reisen

Wasserverbrauch als Reisende*r

Nachhaltigkeit ist Tierschutz

Klimaschutz auf Reisen: Fliegst du noch?

Let’s talk about money – Was unser Geld auf Reisen bewirkt

Fragen, die du dir stellen kannst, bevor du dein Geld ausgibst

Exkurs: Das Green Pearls® Label

Oft übersehen: Soziale Nachhaltigkeit auf Reisen

Eine Alternative zum klassischen Tourismus: Slow Travel

Kleine Schritte machen auch einen Unterschied

Nachhaltig Reisen – Anders Erleben


 

Happy female hiker standing on a cliff with her arms up in the air feeling free
Nachhaltig reisen und mehr erleben | ©Kar Tr – stock.adobe.com

 

Wenn du auf unserem Blog gelandet bist, bist du vermutlich selbst gern in der Welt unterwegs, oder? Denk doch mal zurück, wo warst du schon überall? Bei uns in der Redaktion ist das ganz unterschiedlich. Manche sind schon um die halbe Welt gereist. Wortwörtlich. Andere bleiben lieber in Deutschland und Europa. Uns allen ist gemein, dass wir es lieben, neue Ecken zu entdecken.

 

Ein Blick auf den Tourismus

Während unserer Reisen, und vielleicht geht es dir da ähnlich, haben wir gemerkt, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Massentourismus, Kurzstreckenflüge und Wasserknappheit sind nur einige Stichworte in diesem Zusammenhang. Aber wie können wir es besser machen? Wie können wir andere Länder und Regionen entdecken, ohne einen schädlichen Abdruck vor Ort zu hinterlassen? Kurz gesagt: Wie können wir nachhaltig reisen?

 

Wie geht nachhaltig Reisen?

Genau dieser Frage wollen wir in diesem Blogartikel nachgehen. Und zwar möglichst ausführlich. Deshalb fangen wir auch zunächst damit an, was Nachhaltigkeit eigentlich ist und was das mit unserem Reiseverhalten zu tun hat. Auch das Thema Klimaschutz und Fliegen hat natürlich seinen Platz. Am Ende zeigen wir euch eine Alternative zum klassischen Tourismus und geben euch im zweiten Teil dieser Artikel-Reihe handfeste, erprobte Tipps mit auf den Weg, wie ihr eure Reise nachhaltiger gestalten könnt.

Trotz aller Tipps wollen wir dir jedoch eines nicht verschweigen: Als Reisende*r wirst du immer mehr Ressourcen verbrauchen und einen höheren CO2e-Ausstoß (CO2e = CO2-Äquivalente) haben, als wenn du nicht reisen würdest. Zumindest in den allermeisten Fällen. Die nachhaltigste Art zu reisen, zumindest in Bezug auf die Umwelt, wäre also, gar nicht zu reisen. Aber Nachhaltigkeit ist nun einmal mehr als Umweltschutz.

Eine Frau sitzt auf einem Steg und schaut über einen spiegelglatten See | Nachhaltig Reisen
Neue Orte abseits der Pfade entdecken | ©Paul – stock.adobe.com

 

Was ist Nachhaltigkeit und was hat sie mit unseren Reisen zu tun?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir einen Ausflug ins Mittelalter machen. Damals tauchte der Begriff „nachhaltend“ das erste Mal auf und bedeutete soviel wie „dauerhaft“. Eine erste richtige Definition von Nachhaltigkeit im heutigen Sinn stammt von Hans Carl von Carlowitz. Der Oberberghauptmann sah sich im 18. Jahrhundert mit extremer Abholzung, Dürren und Borkenkäferplagen in seinen Wäldern konfrontiert. Kommt dir das bekannt vor?

Vielleicht sollten wir nochmal das Lehrwerk aufschlagen, dass von Carlowitz vor gut 300 Jahren veröffentlichte. Darin stellt er nämlich das Prinzip einer nachhaltenden Forstwirtschaft vor, bei der nur so viele Bäume entnommen werden, wie nachwachsen können. So wollte er sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen noch Holz haben würden.

 

Nachhaltigkeit heute: Umfassend und verwaschen

Unsere Vorstellung von Nachhaltigkeit hat sich seitdem weiterentwickelt und verändert. Du denkst wahrscheinlich auch nicht mehr an die Forstwirtschaft bei dem Begriff, sondern vielleicht an deine Handyhülle, deine Kleidung oder Lebensmittel. Und ja auch Reisen gehört mit dazu.

Wie genau Nachhaltigkeit beim Reisen aussieht, darüber gibt es zahlreiche Meinungen. Was es nicht gibt, ist die eine Definition. Auch bei uns wirst du sie nicht finden (Sorry 🙂 ) Stattdessen wollen wir dir die einzelnen Aspekte der Nachhaltigkeit beim Reisen zeigen und näher bringen. Angefangen bei dem offensichtlichsten Aspekt: der Umwelt.

 

Umweltschutz auf Reisen

Dass wir Reisende ziemliche Umweltsünder sind oder zumindest sein können, ist uns allen bewusst, oder? Sonst würdest du diesen Artikel wahrscheinlich gar nicht lesen. Aber nicht nur Flüge und Abgase, die mit unserer Anreise zusammenhängen, machen unsere Umweltauswirkungen aus.

Zum Beispiel ist den wenigsten bewusst, dass der Bau eines Hotels enorme Eingriffe in die Natur bedeutet. Pflanzen werden zwangsläufig zerstört und Tiere müssen sich einen anderen Lebensraum suchen. Am besten ist es also, wenn alter Bestand renoviert wird.

Ein gutes Beispiel dafür sind Klosterhotels, wie das Hotel Klosterbräu in Seefeld, Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa in Bayern und Hotel Le Pavilion in Paris. Durch die Nutzung alter Klostermauern wird den aufgegebenen Gebäuden ein neues Leben gegeben und gleichzeitig werden Kultur und Geschichte der Gemeinde bewahrt. Wenn du mehr über diesen Trend erfahren willst, schau in unseren Artikel über Klosterhotels.

Gastgeber Alois Seyrling vom Hotel Klosterbräu stößt mit Gästen an.
Das ehemalige Kloster von Seefeld wird seit 200 Jahren von Familie Seyrling geleitet. Die Gewölbekeller geben dem nachhaltigen Luxushotel Charme. ©David Johansson für Hotel Klosterbräu

 

Wasserverbrauch als Reisende*r

Tja, Schönreden bringt an dieser Stelle leider gar nichts. Wir verbrauchen als Reisende jede Menge Wasser – deutlich mehr als die Locals.

  • Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) verbraucht ein*e Tourist*in im Hotel ca. 350 Liter pro Übernachtung (während er/sie zu Hause rund 130 Liter verbraucht)
  • Der 2030-Report geht sogar von bis zu 2.425 Litern pro Übernachtung für eine*n Tourist*in aus. Hierbei sind neben dem persönlichen Wasserbedarf (Duschen, Toilette) auch Swimmingpools, Golfkurs, Grünanlagen etc. eingerechnet).

Auch wenn nachhaltige Hotels und Unterkünfte Wasserspararmaturen einsetzen und Regenwasser und Grauwasser für die Gartenbewässerung nutzen: Jeder Gast nutzt im Urlaub mehr Wasser. Nicht nur zum Zähneputzen. Das mach den geringsten Teil aus. Indirekt nutzen wir auch das Wasser, was im Restaurant, für den Pool und für die Reinigung gerbraucht wird.

 

Best Practice aus dem STURM

Cool ist es, wenn das Hotel statt auf einen klassischen gechlorten Pool auf einen Naturbadeteich setzt, wie es das STURM in Mellrichstadt zum Beispiel tut. Damit bietet es nämlich zeitgleich einen Lebensraum für zahlreiche Tiere. Wenn dann noch Blühwiesen mit bienen- und insektenfreundlichen Blumen angelegt sind, wird der Hotelgarten zum kleinen, biodiversen Paradies.

Frau schwimmt in einem natürlichen Naturschwimmteich, ihr Gesicht taucht aus dem Wasser auf.
Im Gegensatz zu einem gechlorten Swimmingpool verträgt sich ein Naturschwimmteich mit der Natur und bietet Pflanzen und Kleintieren einen natürlichen Lebensraum. ©STURM

 

Auf unserer Green Pearls®-Website findest du eine handverlesene Auswahl nachhaltiger Hotels und Ferienwohnungen weltweit. Jedes Hotel stellen wir nicht nur mit seinen Räumlichkeiten und Angeboten vor, sondern auch mit seinen nachhaltigen Initiativen und Maßnahmen. So kannst du dir schon im Vorfeld einen Überblick verschaffen und mit deiner Unterkunftswahl aktiven Klimaschutz auf Reisen betreiben.

 

Nachhaltig Reisen ist Tierschutz

Tiere auf Reisen zu erleben, egal ob wilde Tiere auf Safari oder beim Tauchen, oder heimische Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum gehört zu den Top-Erlebnissen besonders für Kinder. Leider ist das mit dem Reisen ein zweischneidiges Schwert, was den Tierschutz angeht: Einerseits sorgen wir mit unseren Besuchen dafür, dass Nationalparks und Co. arbeiten können und dass sich der Schutz der Tiere auch finanziell lohnt. Andererseits fördert der Tourismus gleichzeitig tierschutzwidrige Praktiken wie Elefantenreiten oder Löwenstreicheln.

Falls du mehr über den Tierschutz auf Reisen wissen willst, und was du unternehmen kannst, um deine Reise tierfreundlich zu gestalten, dann hüpf doch mal rüber zu diesem Blogartikel. Hier haben wir uns ausführlich mit dem Thema befasst.

Weiterhin gibt es in unserem Artikel über Wildtiere im Urlaub, ganz konkrete Urlaubsangebote, wo du z. B. eine Safari, Tauchgänge oder Nationalparktiere nachhaltig erleben kannst.

 

Klimaschutz auf Reisen: Fliegst du noch?

Blick auf die Tragfläche eines Flugzeugs in der Luft
Ist Fliegen noch vertretbar? | © Alejandro – stock.adobe.com

 

Die Anreise macht generell den größten Teil unserer Umweltauswirkungen aus, zusammen mit der Unterkunft. Das heißt, an diesen Stellschrauben zu drehen, hat den größten Effekt. Inzwischen ist uns allen bewusst, dass Fliegen, insbesondere Kurzstreckenflüge, enorm schädlich für das Klima sind. Flugscham hat sich als Begriff dafür durchgesetzt, wenn man trotzdem in den Flieger steigt, sich dabei jedoch grandios schlecht fühlt.

 

Wie du mit Flugscham umgehen kannst, erklären wir dir in diesem Blogartikel.

 

Die Alternativen zum Flieger sind Auto, Bus und Bahn, Fahrrad und Wanderschuhe. Ja, auch das Auto zählen wir dazu. Zwar sind wir zu hundert Prozent der Meinung, dass der Autoverkehr verringert werden muss, betrachtet man jedoch rein die CO2-Emissionen, dann kann ein vollbesetztes Auto mit vier oder fünf Personen manchmal sogar die bessere Bilanz haben, als eine leere Bahn. Allerdings: Die Bahn fährt ohnehin und bietet noch dazu die Möglichkeit, gemeinsam mit der Familie oder Freunden Zeit zu verbringen, ohne dass sich jemand auf den Straßenverkehr konzentrieren muss.

Eine Alternative, die viele zudem nicht auf dem Schirm haben, ist der Fernbus. In den vergangenen Jahren hat z. B. die Firma “Flixbus” ein riesiges Netz in Europa errichtet und die Umweltfreundlichkeit ist gleichauf mit der Bahn! Hier erfährst du mehr zum nachhaltigen Urlaub mit dem Fernbus.

Noch umweltfreundlicher ist man zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Hier wird schon die Anreise zum Abenteuer und du wirst mit Sicherheit einen völlig neuen Blick entwickeln. Dieses Prinzip liegt übrigens der Slow-Travel-Bewegung zu Grunde. Über die erfährst du weiter unten im Artikel mehr.

 

Let’s talk about money – Was unser Geld auf Reisen bewirkt

Auf Reisen geben wir Geld aus. Für Unterkünfte, Essen, Souvenirs, Aktivitäten und Events. Nicht umsonst ist der Tourismus in vielen Ländern einer der wichtigsten, manchmal sogar der wichtigste Wirtschaftszweig. Und er bietet viel Potenzial, wenn er richtig betrieben wird.

Richtig heißt in diesem Fall: So, dass unser Geld dem Land und der lokalen Bevölkerung zu Gute kommt und nicht wieder zurück ins Ausland oder an große, internationale Unternehmen fließt. Experten sprechen hier von der Sickerrate, die angibt, wie viele der Gewinne aus dem jeweiligen Reiseland wieder absickern. Das passiert zum Beispiel durch die Übernachtung in internationalen Hotelketten, Kauf importierter Ware und das Essen bei globalen Franchise-Unternehmen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass wir mit unserem Kauf- bzw. Konsumverhalten bestimmen, was wir unterstützen. Welche Praktiken und Verhaltensweisen „sponsorn“ wir mit dem Geld, was wir auf Reisen ausgeben? Stichworte hier sind Produktionsbedingungen und Lieferketten, Bezahlung von Mitarbeitenden, Ausbeutung der Natur und auch Kinderarbeit, um nur einige zu nennen.

Piggy bank on travel tourist map. Saving money for sustainable travel, planning holiday or vacation
Geld auf Reisen – Immer ein Thema | ©dream@do – stock.adobe.com

 

Fragen, die du dir stellen kannst, bevor du dein Geld ausgibst:

  • Wem gehört das Hotel oder die Unterkunft, in der ich übernachten will? Ist es familiengeführt? In lokaler Hand?
  • Wem gehört das Restaurant? Wer kocht? Wie werden die Mitarbeitenden behandelt?
  • Wo kommt das Essen her? Wurde es lokal angebaut? Oder importiert?
  • Wo kommen die Souvenirs her? Aus welchem Material sind sie gemacht?
  • Kommt die Veranstaltung der lokalen Bevölkerung zu Gute? Oder ist es kulturelle Aneignung und Ausbeutung?

Übrigens: Eine nachhaltige Wirtschaft bezieht sich auch auf die Unternehmenden im Tourismus. Sie sollten darauf achten, nicht nur für den kurzfristigen Gewinn zu arbeiten, sondern langfristig zu denken. Das heißt, die Auswirkungen und Verantwortung des eigenen Unternehmens im Blick behalten, lokale Mitarbeitende einstellen und in Umwelt- und Sozialmaßnahmen investieren.

 

Exkurs: Green Pearls® Netzwerk

Wir bei Green Pearls® wollen uns für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus einsetzen und dir dabei helfen, das Gleiche zu tun. Deshalb arbeiten wir mit verschiedenen Partnern weltweit zusammen, die nachhaltige Hotels und Ferienunterkünfte anbieten. Nach vorheriger Prüfung und nur, wenn sie bestimmte nachhaltige Kriterien erfüllen, die sowohl Umweltschutz, als auch Wirtschaft und Soziales betreffen, dürfen sie dem Green Pearls® Netzwerk beitreten.

Für dich bedeutet das: Wenn du ein Green Pearls® Hotel oder Ferienhaus wählst, kannst du dir sicher sein, dass du nachhaltig übernachtest. Was genau das Hotel oder die Ferienwohnung nachhaltig macht, kannst du auf der jeweiligen Seite bei Green Pearls® lesen. Dort erfährst du zum Beispiel wie das 5-Sterne-Haus Der Birkenhof***** Spa & Genussresort in Bayern trotz seiner Luxusausrichtung durch technische Innovationen ein Vorreiter in der nachhaltigen Hotellerie ist, dass das Aparthotel OLM Nature Escape in Südtirol seinen kompletten Energiebedarf aus eigenen Quellen generiert, im Green City Hotel Vauban zu 50 Prozent Menschen mit Behinderung Arbeiten und im Erlanger Hotel Luise die Hotelzimmer komplett aus kreislauffähigen Materialien bestehen. 

 

Oft übersehen: Soziale Nachhaltigkeit auf Reisen

Sowohl der wirtschaftliche als auch der ökologische Aspekt der Nachhaltigkeit hängen mit der sozialen Ebene zusammen. Das klingt jetzt erst einmal sehr abstrakt, aber stell dir folgendes einmal vor: Du reist in ein beliebiges Land, oder auch nur eine andere Stadt. Du kommst dort an, wohnst in einem Hotel, isst im Restaurant, schlenderst durch die Straßen und kaufst ein paar Souvenirs. Du trinkst Wasser, schwimmst im Pool, wirfst deinen Müll weg, fährst Boot, Taxi, Auto. Dann reist du wieder ab. Das Geld, dass du ausgegeben hast bleibt da, wenn du dir Mühe gegeben hast, es lokal auszugeben. Was auch da bleibt sind deine Umweltauswirkungen, das fehlende Wasser und der Müll.

Und jetzt stell dir vor, Tausende, mancherorts sogar Millionen machen das Gleiche. Was meinst du, welche Effekte hat das auf die Menschen vor Ort?

Betrachten wir die sozialen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, an dem auch der Tourismus nicht ganz unschuldig ist. Von ihm sind vor allem die Menschen betroffen, die nicht oder nur marginal dazu beitragen. Menschen, die nicht dreimal im Jahr um die Welt fliegen.

Mehrere Hände liegen übereinander. Repräsentiert sind verschiedene Hautfarben und unterschiedliche Ethnien und Geschlechter
Soziale Nachhaltigkeit inkludiert alle | ©lassedesignen – stock.adobe.com

 

Desweiteren gibt es im Tourismus auch ganz klar Missstände, die z. B. mit der Ausbeutung von Saison-Arbeiter*innen zu tun haben. In diesem Artikel über soziale Nachhaltigkeit im Tourismus kannst du mehr darüber erfahren.

 

Eine Alternative zum klassischen Tourismus: Slow Travel

Von Slow Travel hast du sicher schon einmal gehört, oder? Gerade in den letzten Jahren sind darüber unzählige Bücher, Artikel und Podcasts erschienen. Die Idee dahinter ist simpel: Langsam reisen. Den Weg zum Ziel machen. Das Unterwegssein über das Ankommen stellen.

Damit wenden sich Slow Traveler wieder der alten Definition vom Reisen zu: ein Unterwegssein von A nach B.

Slow Travel entstand aus der Slow Food Bewegung, die sich für einen bewussten Anbau, Umgang mit und Genuss von Lebensmitteln einsetzt. Gegründet wurde sie als Gegenentwurf zum Fast Food. Ähnlich lässt sich Slow Travel mit dem konventionellen Reisen vergleichen.

Bike Tour in Samut Songkhram © TakeMeTour River Kwai © TAT Eine Frau schiebt ihr Bambusrad über einen Holzbohlenweg während einer nachhaltigen Reise an der Ostsee | Nachhaltig Reisen APIPURA Hotel rinner, Anreise mit dem Zug, Trogener Bahn | Nachhaltig Reisen in Südtirol

Statt also zum Beispiel die Anreise als bloßes Werkzeug zum Erreichen des Reiseziels zu betrachten, stellt sie im Slow Travel einen essentiellen Part der Reise dar. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Bahn erlebst du die ersten Abenteuer schon vor deiner Destination.

Vor Ort geht es vor allem darum, länger an einem Ort zu bleiben. Denn je länger wir bleiben, desto besser ist es für die lokale Wirtschaft. Außerdem lernst du die Menschen vor Ort ganz anders kennen und entdeckst Orte, die anderen Touristen entgehen. Vielleicht wird dir sogar von den Einheimischen der ein oder andere Geheimtipp verraten 😉

 

Mehr über Slow Travel und wie eine langsame Reise aussehen kann, erfährst du in diesem Blogartikel. Begleite uns außerdem auf einer abenteuerlichen Reise mit dem Zug durch Thailand!

 

Kleine Schritte machen auch einen Unterschied

Top view of young woman packing for her sustainable travel trip
Nachhaltig Reisen bedeutet auch nachhaltig packen | ©Halfpoint – stock.adobe.com

 

Alles schön und gut, denkst du jetzt vielleicht, aber das sind einfach super viele Dinge, die ich beachten muss. Wo fange ich denn da an? Genau so hat jeder begonnen, der oder die sich mit nachhaltigem Reisen beschäftigt. Und der Trick ist, in kleinen Schritten zu starten. Wenn dir das Thema „Anreise“ momentan viel zu groß vorkommt, starte damit, eine nachhaltige Unterkunft in deinem Reiseziel zu buchen. Bleibe länger an einem Ort, statt jeden Tag woanders zu verbringen. Entscheide dich aktiv für vegetarische oder sogar vegane Gerichte. Das alles sind kleine Schritte, mit denen du dich in die Richtung eines nachhaltigeren Reiseverhaltens bewegst.

 

Nachhaltig Reisen – Anders Erleben

Reisen ist eine wunderbare Sache. Wir lernen neue Menschen mit anderen Ansichten kennen, entdecken unbeschreibliche Natur und erleben besondere Momente. Leider hat unser Reisen jedoch immense Auswirkung auf die Umwelt und die Menschen weltweit.

Im ersten Moment klingt es daher logisch zu sagen: „Dann verzichten wir auf das Reisen, auch wenn es schwerfällt.“

Aber das ist zu kurz gedacht. Weltweit hängen Tausende Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen am Tourismus und viele Menschen verlassen sich auf uns Reisende. Gerade in Regionen wie den Malediven gibt es abseits des Tourismus‘ kaum Arbeitsplätze oder Einkommensmöglichkeiten. Nachhaltige Hotels wie das Gili Lankanfushi bieten den Einheimischen ein sicheres Einkommen und stoßen gleichzeitig eine Veränderung im Mindset der Menschen, egal ob vor Ort oder von weit her, an. Wie so ein  nachhaltiger Urlaub auf den Malediven aussehen kann? Voller Luxus, mit Beach Feeling, Schnorcheltouren und einem guten Gewissen. Als ausgebildete Taucher*in kannst du im Gili sogar aktiv an einem Projekt zum Korallenschutz mitwirken.

Water Treatment Gili Lankanfushi Coral Lines Project / Animal protection on the Maldives

 

Außerdem bieten sich Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum an. Die Reisenden, die im Relais del Maro in dem kleinen ligurischen Ort Borgomaro übernachten, sichern nicht nur den Erhalt der historischen Bauten, in denen das familiengeführten „Albergo Diffuso“ Hotel untergebracht ist, sie unterstützen auch die regionalen Landwirte, Weinbauern und Kunsthandwerker.

 

Nicht aufhören, sondern anders

Nachhaltiges Reisen löscht unsere Auswirkungen nicht aus. Aber wenn wir nachhaltig reisen, treffen wir bewusstere Entscheidungen und nehmen unsere Effekte nicht einfach nur hin. Wir entscheiden uns bewusst dafür, auf Flüge zu verzichten, nehmen uns mehr Zeit ein Land oder einen Ort zu erkunden und suchen nach nachhaltigen Unterkünften und Aktivitäten. Dabei helfen wir euch hier auf dem Green Travel Blog und drüben bei Green Pearls®.

Kurz gesagt: Wir müssen nicht aufhören zu reisen. Wir müssen anders reisen.

 

Wie reist du am liebsten? Bist du nachhaltig unterwegs? Und welche Aspekte sind dir bei deiner Reise besonders wichtig? Teile deine Erfahrungen und Ideen gern in den Kommentaren.

 

Dies ist ein Update vom 27. September 2022

 


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Das Bild zeigt eine junge Frau, die in Norwegen auf einem Felsen sitzt. Sie trägt einen roten Rucksack, Jeans und eine gelbe Mütze

Pinterest Pin: So geht nachhaltig Reisen: ein Tisch ist zu sehen mit einem Rucksack, Trinkflasche, Landkarte und weiteren Reiseutensilien

Der Pinterest Pin zeigt oben mehrere Hände übereinander; darunter eine junge Frau mit Rucksack in den Bergen

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Reisen und Weiterbildung verbinden: Kennst du dein Recht auf Bildungsurlaub? https://green-travel-blog.com/de/reisen-und-weiterbildung-verbinden-kennst-du-dein-recht-auf-bildungsurlaub/ https://green-travel-blog.com/de/reisen-und-weiterbildung-verbinden-kennst-du-dein-recht-auf-bildungsurlaub/#respond Fri, 11 Jul 2025 06:00:05 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=69910 Wusstest du, dass Beschäftigte in Deutschland Anspruch auf fünf bis zehn Tage bezahlten Sonderurlaub für Weiterbildung haben? Dieses Recht nennt sich Bildungsurlaub und wird noch viel zu selten genutzt. Dabei bietet Bildungsurlaub eine großartige Gelegenheit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln – und gleichzeitig neue Orte…

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Wusstest du, dass Beschäftigte in Deutschland Anspruch auf fünf bis zehn Tage bezahlten Sonderurlaub für Weiterbildung haben? Dieses Recht nennt sich Bildungsurlaub und wird noch viel zu selten genutzt. Dabei bietet Bildungsurlaub eine großartige Gelegenheit, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln – und gleichzeitig neue Orte zu entdecken. Denn viele anerkannte Seminare lassen sich mit einer Reise verbinden.

 

Was ist Bildungsurlaub?

Bildungsurlaub ist ein gesetzlich verankerter Anspruch auf fünf Tage bezahlten Sonderurlaub pro Jahr, den Beschäftigte (außer Bayern und Sachsen) für den Besuch von als “Bildungsurlaub” anerkannten Weiterbildungen nutzen können. Meistens lässt sich der Anspruch aus zwei Jahren sogar zusammenlegen, dann kannst du sogar zehn Tage Bildungsurlaub machen. 

Junge Frau mit Laptop im Urlaub überblickt die Stadt
©olezzo | Stock.Adobe.com

 

An was für einem Bildungsurlaubsseminar du teilnimmst, kannst du in den meisten Bundesländern frei wählen: Neben fachlichen Weiterbildungen in deinem Berufsfeld, über Sprachkurse bis hin zu Seminaren rund um körperliche und mentale Gesundheit – wie Yoga oder Stressmanagement. Aber auch Seminare zu gesellschaftspolitischen Themen – wie Demokratie, Rassismus oder Nachhaltigkeit – kannst du im Bildungsurlaub besuchen. 

Wichtig ist, dass die Seminare als Bildungsurlaub in deinem Bundesland offiziell anerkannt sind. Während des Seminars wird dein Gehalt vom Arbeitgeber weitergezahlt – nur die Kursgebühren und gegebenenfalls Anreise und Unterkunft zahlst du selbst.

 

Weiterbildung und Reisen – wie lässt sich das verbinden?

Da Bildungsurlaub weltweit stattfinden kann, lassen sich Weiterbildung und Reisen wunderbar kombinieren: Ein Spanischkurs in Argentinien oder ein Yoga-Seminar in Portugal  – und nach dem Unterricht Land und Leute kennenlernen. 

Für eine nachhaltige Kombination von Bildungsurlaub und Reisen macht es Sinn, rund um das Seminar den eigenen Erholungsurlaub zu planen und eine Woche vorne oder hinten dranzuhängen. Das ist besonders sinnvoll, wenn man bewusst seltener reisen möchte oder kurze Fernreisen vermeiden möchte.

Yoga Retreat im Park - Frauen und Männer in Yogapose
©JackF | Stock.Adobe.com

 

Bildungsurlaub in Deutschland – ganz ohne Flugreise

Du musst aber nicht weit reisen, für einen tollen Bildungsurlaub. Auch in Deutschland gibt es inspirierende Seminare – von Waldbaden im Schwarzwald über Achtsamkeit in der Eifel bis hin zu Kommunikationstraining auf einer Nordseeinsel. Die Seminarorte lassen sich dabei meistens wunderbar mit Bus und Bahn erreichen. Auch die Volkshochschule deiner Stadt vor der Haustür bietet Bildungsurlaube an.

Viele dieser Angebote setzen zudem auch auf nachhaltige Rahmenbedingungen: regionale Bio-Küche, bewusst ausgewählte Unterkünfte oder kleinen Gruppengrößen mit vielen persönlichen Austauschmöglichkeiten – ganz im Sinne eines entschleunigten Reisens. 

Bei der Unterkunftssuche sind dir die Anbieter gerne behilflich: Oftmals ist die Unterkunft sogar schon direkt fest mit eingeplant oder du bekommst Unterkunftsempfehlungen an die Hand – wenn diese dir nicht zusagen, kannst du dir aber auch eine Übernachtungsmöglichkeit nach deinem Geschmack selbst aussuchen. 

Causal Business Meeting - Junge Leute stehen in einem Meeting Raum
©Andrey Popov | Stock.Adobe.com

 

Bildungsurlaub und Nachhaltigkeit – auch inhaltlich möglich

Nicht nur die Form, auch der Inhalt kann nachhaltig sein: Zahlreiche Bildungsurlaube beschäftigen sich mit Klimaschutz, ökologischer Transformation, nachhaltigem Wirtschaften oder den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs).

Eine Woche Klimawandel verstehen auf Sylt, Stadtentwicklung neu denken in Berlin oder klimafreundliches Gärtnern in Brandenburg. Bildungsurlaub bietet dir die Chance, die großen Fragen unserer Zeit nicht nur zu verstehen, sondern dich aktiv dazu auszutauschen.

 

So beantragst du Bildungsurlaub – Schritt für Schritt

Viele Beschäftigte scheuen vor der Beantragung von Bildungsurlaub zurück, weil sie denken, es sei kompliziert. Doch Bildungsurlaub zu beantragen ist nicht schwer, beachte einfach diese drei Schritte: 

  1. Informiere dich, ob du Anspruch hast (in fast allen Bundesländern reicht eine Betriebszugehörigkeit von 6 Monaten). Einen schnellen Rechtsüberblick in 30 Sekunden liefert dir der Bildungsurlaub-Check.
  2. Finde ein Seminar, das in dem Bundesland, in dem du arbeitest, als Bildungsurlaub anerkannt ist.
  3. Reiche den Antrag samt offiziellen Anerkennungsbescheid des Seminars (bekommst du vom Anbieter) bei deiner Personalabteilung ein. Die Beantragungsfrist liegt – je nach Bundesland – bei vier bis neun Wochen vor Seminarbeginn.

Wenn du die Frist einhältst und das Seminar in deinem Bundesland offiziell anerkannt ist, darf dein Antrag nur aus wenigen Gründen abgelehnt werden – etwa aus dringenden betrieblichen Gründen oder wenn bereits genehmigte Urlaubsanträge von anderen Kollegen für diesen Zeitraum vorliegen. 

 

Was Bildungsurlaub für dich tun kann 

Ob Fachseminar oder Persönlichkeitsentwicklung – Bildungsurlaub stärkt deine Selbstwirksamkeit. Du entscheidest, was dir in diesem Moment wichtig ist. Vielleicht möchtest du deine Englischkenntnisse auffrischen, deine Stresskompetenz verbessern, dein Team besser führen oder deinen Akku nach einer anstrengenden Projektphase wieder neu aufladen. Bildungsurlaub ist nicht starr, sondern flexibel – und damit ein echter Schlüssel zu einem achtsameren, bewussteren Berufsleben.

 

Dies ist ein Gastartikel von Lara | Bildungsurlauber.de

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Nachhaltig Reisen 2025: 15 erprobte Tipps von Experten & Eco-Reisenden https://green-travel-blog.com/de/15-tipps-fuer-nachhaltiges-reisen/ https://green-travel-blog.com/de/15-tipps-fuer-nachhaltiges-reisen/#comments Fri, 20 Jun 2025 06:00:54 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=55828 83 % aller Reisenden halten nachhaltiges Reisen für wichtig – aber nur 1 von 3 setzt es wirklich um. Das deutsche Umweltbundesamt bestätigt: 62 % wünschen sich umwelt- und/oder sozialverträgliche Urlaubsreisen. Damit das gute Vorhaben nicht auch bei dir eine Theorie bleibt, haben wir uns…

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83 % aller Reisenden halten nachhaltiges Reisen für wichtig – aber nur 1 von 3 setzt es wirklich um. Das deutsche Umweltbundesamt bestätigt: 62 % wünschen sich umwelt- und/oder sozialverträgliche Urlaubsreisen. Damit das gute Vorhaben nicht auch bei dir eine Theorie bleibt, haben wir uns mit Experten aus der Reisebranche zusammengesetzt.

In diesem Artikel findest du das Ergebnis:  15 bewährte Tipps für nachhaltiges Reisen – gesammelt von unserem reiseaffinen Redaktionsteam und ergänzt mit Einblicken von langjährigen Partner-Hoteliers, die Nachhaltigkeit tagtäglich leben. Dich erwarten also praxiserprobte Strategien und Inspirationen direkt aus dem Reise-Alltag. So wird deine nächste Reise wirklich grün!

Bereit? Dann kann die (nachhaltige) Reise losgehen:-)

Du willst lieber erst theoretischer und tiefer ins Thema einsteigen? In diesem Hintergrund-Blogartikel erklären wir dir, was nachhaltiges Reisen eigentlich bedeutet – und warum es so wichtig ist.

 

nachhaltig Reisen mit dem Zug - junge Frau mit Koffern am Gleis.
Nachhaltig reisen mit dem Zug | ©Chan2545 – stock.adobe.com

 

Nachhaltig reisen von der Planung bis zur Heimkehr

Eine Reise nachhaltig zu gestalten, ist ein großes Unterfangen. Zumindest im ersten Moment. Deshalb haben wir unsere Tipps in drei große Kategorien unterteilt. So kannst du direkt zu der Stelle springen, die für dich gerade wichtig ist.

Du steckst in der Vorbereitung deiner nächsten Reise? Du weißt, dass eine nachhaltige Reise schon zu Hause bei der Reiseplanung beginnt und du willst wissen, worauf du dabei achten kannst? Dann ist der erste Teil genau richtig für dich!

Du sitzt quasi auf deinem gepackten Koffer oder sogar schon in dem Reiseverkehrsmittel deiner Wahl und willst dich auf deinen nachhaltigen Aufenthalt vor Ort einstimmen? Dir die wichtigsten Dinge noch einmal ins Gedächtnis rufen? Dann scroll zum zweiten Teil, in dem wir dich dabei begleiten, deine Reise nachhaltiger zu machen.

Du bist mit Abschiedsschmerz im Herzen auf dem Heimweg und willst wissen, wie du deine nachhaltige Unterkunft, die Menschen an deinem Urlaubsort oder eine lieb gewonnene Organisation von zu Hause aus nachhaltig unterstützen kannst? Du kommst gerade von einer Reise zurück und überlegst, was du das nächste Mal besser machen kannst und wie du mit den Erfahrungen deiner Reise umgehst? Dann schau im dritten Teil vorbei. Denn eine nachhaltige Reise hört nicht damit auf, dass wir wieder zu Hause sind.

Du bist nur hier, um Inspiration zu sammeln? Dann schau dich in Ruhe um und hinterlasse gern einen Kommentar, wie es dir gefallen hat.

 

Unsere 15 Tipps für nachhaltiges Reisen (und ein Bonus-Tipp am Ende)

Nachhaltige Reiseplanung

Schönes Paar auf Autoreise, sie machen eine Pause vom Fahren und suchen auf dem Tablet nach Orientierung.
Junges Paar bei der Reiseplanung | ©Zoran Zremski – stock.adobe.com

 

1.) Sei ehrlich, was den Zweck deiner Reise angeht.

Damit meinen wir, dass du dir im Vorhinein, bevor du überhaupt mit der Planung loslegst, bewusst machst, warum du verreisen willst. Geht es dir darum, ein bestimmtes Land oder eine Kultur kennenzulernen? Willst du Natur und wilde Tiere erleben, besondere Bauwerke oder Formationen bewundern? Oder geht es dir vor allem darum, von zu Hause wegzukommen oder einfach nur zu entspannen?

Wenn du eher zu dem Letzteren tendierst, dann muss es vielleicht nicht die Flugreise auf die Kanaren oder nach Ägypten sein, oder? Dann ist ein schönes und nachhaltiges Wellnesshotel oder Ferienhaus in deiner Region oder deinem Land sogar die bessere Wahl.

 

Tipp von Mara aus der Redaktion: Vergiss die Bucketlist

Oftmals wird es gerade in den sozialen Medien gehypt, wenn man eine ewig lange Bucketlist hat – und schon ganz viel davon „abgearbeitet“ hat. Ich bin kein Fan davon, da es dazu verleitet, Orte nur deshalb zu besuchen, weil man ein Häkchen machen will. Daher sollte man sich in der Reiseplanung immer wieder hinterfragen: Will ich da hin, weil ICH das sehen möchte? Oder weil mir von anderen suggeriert wird, dass ich dahin muss?

 

2.) Achte bei deinen Recherchen auf Umweltsiegel und Zertifikate.

Blind vertrauen solltest du ihnen aber nicht, denn prinzipiell kann jedes Unternehmen, jedes Hotel oder jeder Anbieter sein eigenes Eco-Label entwerfen und auf seine Website packen. Schau dich also auch auf der Seite um: Werden die Initiativen und nachhaltigen Maßnahmen klar benannt und belegt? Wird das Siegel durch unabhängige Organisationen verliehen? Wie transparent sind die Kriterien?

Allgemein anerkannte Siegel, auf die du im Tourismusbereich achten kannst, sind TourCert, Viabono, GSTC, Swisstainable und die Blaue Flagge für Strände und Gewässer.

Bei Unterkünften kommen weitere dazu: GreenSign zum Beispiel, sowie das EU Eco Label, und verschiedene Bio-Zertifizierungen. Auch bei Green Pearls® findest du nachweislich nachhaltige Unterkünfte, die vor der Aufnahme auf unsere Informationsplattform einen umfangreichen Kriterienkatalog erfüllen müssen. Mehr über unsere Kriterien und worauf wir bei unseren Partnern achten, kannst du auf dieser Seite herausfinden.

 

3.) Wissen von Expert*innen nutzen

Dieser Tipp schließt nahtlos an den vorhergehenden an und du bist gerade dabei, ihn zu erfüllen. Denn wenn du dich vor deiner Reise darüber informierst, wie du nachhaltig reisen kannst, bist du schon auf dem besten Weg, es auch zu tun.

Dazu gehört auch, dass du dich zuvor damit beschäftigst, wie du an deinem Zielort nachhaltig unterwegs sein kannst. Wie sieht es zum Beispiel mit der Trinkwasser-Qualität aus? Oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln?

Falls du jetzt schon merkst, dass dir das zu viel wird, dann kannst du dich auch an Experten wenden. Viele Reiseanbieter fokussieren sich immer mehr auf nachhaltige Reisen und auch die sozialen Medien sind ein guter Anlaufpunkt, um sich mit anderen Reisenden zu vernetzen und von ihren Erfahrungen zu profitieren.

 

4.) Beschäftigung mit Kultur und Sprache

Wenn du weißt, wo es hingehen soll, dann solltest du auch anfangen, dich mit dem Land und den Gepflogenheiten vor Ort zu beschäftigen. So vermeidest du (unbeabsichtigtes) respektloses Verhalten und weißt im Vorhinein, worauf du dich einstellen kannst und solltest.

Tipp von Nina aus der Redaktion: Hallo, Bitte, Danke

Ich finde, man sollte wenigstens „Guten Tag / Bitte / Danke“ versuchen in der Landessprache zu können und zu nutzen. Das zeigt Respekt vor den Menschen und man kommt auch eher in Kontakt.

 

Vorbereitung ist alles: Packen, Dokumente, Anreise

Man sieht die Füße einer Reisenden, die am Strand steht. Im Hintergrund ist das Meer erkennbar. Sie hällt einen kleinen Rucksack mit einer zusammengeropllten Decke in der Hand.
Unterwegs mit leichtem Gepäck | ©Rasulov – stock.adobe.com

 

5.) Plane deine Anreise und verzichte, wenn es geht, auf Flüge

Wahrscheinlich ist uns inzwischen allen bewusst, wie umweltschädigend Flüge sind. Daher findest du nicht umsonst immer wieder den Appell, auf Fliegen zu verzichten, wenn es um Tipps für nachhaltiges Reisen geht.

 

Tipp vom Hotel Klosterbräu, Tirol: Grüne Anreise lohnt sich

Bei einigen nachhaltigen Hotels wird eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln extra belohnt. Im Hotel Klosterbräu stehen dir bei einer Anreise mit der Bahn zum Beispiel für für den gesamten Urlaub E-Scooter und E-Bikes kostenlos zur Verfügung. Vom Bahnhof werdet ihr kostenlos mit einem E-Shuttle abgeholt. Der Bahnhof Seefeld ist übrigens der höchstgelegene ICE-Bahnhof der Welt und nur 3 Minuten entfernt 🙂

Werde kreativ und schaue, ob es nicht auch andere Möglichkeiten der Anreise gibt. Wie wäre es z. B. mit dem Nachtzug oder Fernbus?

 

Tipp von Mara aus der Redaktion: Einfach europäische Zugverbindungen finden

Statt für jedes Land bei den einzelnen Anbietern nach Verbindungen zu suchen, kann man über The Trainline ganz einfach und schnell innereuropäische Zugverbindungen suchen und buchen.

 

Wenn es ohne Flug nicht geht, dann beachte eine simple Faustregel: Je länger der Flug, desto länger solltest du vor Ort bleiben. So unterstützt du auch die Bevölkerung und die Wirtschaft vor Ort nachhaltiger.

 Du hast jetzt richtig Lust, Europa mit der Bahn zu erkunden? Dann schau doch mal hier vorbei!

 

6.) Weniger ist mehr: Über Packlisten und Zero Waste

Ja, tatsächlich: Es macht einen Unterschied, wie viel dein Gepäck wiegt! Je weniger Gewicht, desto weniger Treibstoff wird verbraucht, egal ob du mit Auto oder Flugzeug unterwegs bist. Und deine Nerven werden auch geschont.

Tipp von Katharina aus der Redaktion: Capsule Wardrobe

Ich setze beim Packen auf eine „Capsule Wardrobe“ – wenige Teile, alle sind farblich und vom Stil gut miteinander kombinierbar. Je nach Länge der Reise plane ich ein, bestimmte Teile auszuwaschen. Auch hänge ich getragene Kleidung gern auf und lüfte sie aus – das klappt erstaunlich gut und die Sachen riechen dann manchmal fast wieder „frisch“.

 

Wenn wir schon bei Gepäckeinsparung sind: Die Zeiten von Heftern und Mappen voller Zettel und Tickets sind vorbei. Tickets müssen in den meisten Fällen nur noch digital vorliegen, Reisepläne werden auf dem Handy gespeichert und auch wichtige Dokumente lassen sich abfotografieren oder einscannen und sind über eine Cloud immer verfügbar.

Tipp von Stefany aus der Redaktion: Zero Waste Reisen

Immer mit dabei: Plastikflasche, wiederverwendbarer Kaffeebecher, Korb oder Jutebeutel und für Autoreisen bereiten wir Essen vor, sodass wir unterwegs nicht auf verpackte Sandwiches oder ähnliches zugreifen müssen.

 

In diesem Blogartikel findest du noch weitere Tipps speziell zum Zero Waste Reisen und der Plastikvermeidung im Tourismus

 

Nachhaltig Reisen: Tipps für unterwegs

Tipps für nachhaltiges Reisen: Einfach mal genießen, wie diese junge Frau, die in einer runden Liege liegt und die Aussicht genießt. Sie trägt ein Sommerkleid und einen Stohhut
Nachhaltig unterwegs | ©Kar-Tr – stock.adobe.com

 

7.) Buche nachhaltige Unterkünfte

Einer der wichtigsten Punkte beim nachhaltigen Reisen neben der Anreise ist die Wahl deiner Unterkunft. Wenn du eine nachhaltige Unterbringung wählst, hat das enorme Auswirkungen für die Umwelt und auch für die lokale Bevölkerung. Denn ein nachhaltiges Hotel achtet zum Beispiel nicht nur auf erneuerbare Energien oder Wassersparmaßnahmen, sondern unterstützt auch die Region, beschäftigt Mitarbeiter aus der Umgebung und setzt sich für Umwelt- und soziale Projekte ein.

Tipp vom Naturresort Gerbehof: Auf Zimmerreinigung verzichten und Gutes tun

Nachhaltige Hotels verzichten inzwischen zunehmend auf eine tägliche Zimmerreinigung und das ständige Wechseln von Handtüchern und Bettwäsche. (Warum das so wichtig ist, erfährst du hier) Im Naturresort Gerbehof am Bodensee hat der Verzicht auf die Zimmerreinigung einen weiteren Effekt. Für jede Zimmerreinigung, auf die von den Gästen verzichtet wird, spendet das Hotel vier Euro an das Kinderprojekt „Kinderdorf der Liebe – Sternenland“. Auch der Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa im Berchtesgadener Land generiert auf diese Weise viele Spenden. Pro Zimmerreinigung, auf die verzichtet wird, gehen 5 Euro an die regionale Bergwacht.

 

8.) Nutze öffentliche Verkehrsmittel, fahre Fahrrad oder gehe zu Fuß.

Biken Schwarzwald
Mountainbike im Schwarzwald | ©SCHWARZWALD PANORAMA

Nicht nur die Anreise, auch deine Fortbewegung an deinem Reiseziel spielt in deine Bilanz oder deinen ökologischen Fußabdruck mit hinein. Versuche also, wenn es möglich ist, dich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Oder leihe dir ein Fahrrad aus und erkunde damit die Region. Ein Nebeneffekt ist, dass du deine Destination ganz anders und intensiver kennenlernst, als wenn du mit dem Auto durchfährst. Und du wirst mit den Einheimischen ins Gespräch kommen und deren Alltag miterleben, statt in deiner Touristenblase zu bleiben.

 

Tipp von Nina aus der Redaktion: Erkunde Städte zu Fuß

In Städten mache ich sehr viel zu Fuß. Das bringt dann je nach Länge des Aufenthalts sogar dieses „Zuhause“-Gefühl mit sich, weil man die Umgebung rund um die Unterkunft kennt.

Und bei (Stadt-)Führungen kann man auch darauf achten, dass diese von Einheimischen durchgeführt werden bzw. der Erlös an die Menschen vor Ort geht.

 

9.) Unterstütze die lokale Bevölkerung

Apropos, lokale Bevölkerung. Zum nachhaltigen Reisen gehört nicht alleine, dass wir die Auswirkungen auf die Umwelt im Blick behalten, sondern auch die Soziale Nachhaltigkeit und die Menschen vor Ort. Ihnen nutzt es gar nichts, wenn du lediglich geführte Touren mit ausländischen Guides unternimmst, nur im Hotel oder einem internationalen Franchise-Restaurant isst und importierte Souvenirs kaufst.

Mit unserem Geld unterstützen wir unsere Werte.

 

Das heißt: Jeder Cent, den du ausgibst, ist eine Entscheidung für nachhaltiges Reisen oder dagegen. Für Umweltschutz und lokale Kultur oder für ausländische Konzerne. Das muss dir bewusst sein.

 

Wie du nachhaltig die Menschen vor Ort unterstützen kannst:

  • Gehe in lokale und von Einheimischen geführte Restaurants
  • Kaufe auf Märkten, an Straßenständen oder direkt beim Bauern deine Lebensmittel ein.
  • Schlafe in familiengeführten Unterkünften statt in Hotels von großen Ketten.
  • Bewege dich abseits der beliebten Touristen-Attraktionen. Nicht nur erlebst du dort ganz neue Dinge, du verteilst auch die Vorteile und positiven Effekte weiter.
  • Buche Touren bei einheimischen Guides. Die wissen außerdem besser Bescheid und können dir den ein oder anderen Geheimtipp verraten;)
  • Gib Trinkgeld.

 

Tipp von Stefany aus der Redaktion: Do like the Romans

Das heißt: Restaurants außerhalb der Touristenhochburgen suchen und sich von lokaler, frischer Küche und lokal traditionellen Gerichten inspirieren lassen. So kommt man auch mit den Locals ins Gespräch

 

10.) Bewusster Umgang mit Ressourcen

Was uns zu Hause in Fleisch und Blut übergegangen ist (Licht aus, Wasser abdrehen, …), vergessen wir im Urlaub allzu leicht. Dabei ist es je nach Region bzw. Reiseland gerade da besonders wichtig, Wasser und Energie zu sparen. Also: Licht aus, Wasserhahn zu und Klimaanlage nur dann einschalten, wenn es nicht anders geht und du sie wirklich brauchst.

 

11.) Respektvoller Umgang mit Menschen und Natur

Zum nachhaltigen Reisen zählt auch ganz allgemein ein respektvoller Umgang mit der Natur und den Menschen, deren Heimat du besuchst. Dazu gehört, dass du die Kultur achtest und dich an die Verhaltensregeln hältst. Hier haben wir uns zum Beispiel angeschaut, wie du in Thailand respektvoll und angemessen unterwegs sein kannst oder was Touristen auf Bali oft falsch machen.

Mae Hong Son © AdobeStock - last19
Aussichtspunkt in der Natur (Mae Hong Son) | © last19 – stock.adobe.com

 

Tipp vom Hotel Luise in Erlangen: Zero Waste im Hotel

Nachhaltige Unterkünfte unterstützen dich gern dabei, deine Reise so nachhaltig, umweltfreundlich und respektvoll wie möglich zu gestalten und geben dir vielleicht sogar Inspiration dazu, was du zu Hause noch besser machen kannst. Das Hotel Luise in der bayerischen Stadt Erlangen hat z. B. Hotelzimmer aus komplett nachwachsenden und kreislauffähigen Materialien gebaut. Außerdem bietet es “Astronautenduschen”, wo das verwendete Wasser sofort gefiltert und wiederverwendet wird, du isst an Tischen aus recycelten Kühlschränken und das Frühstücksbuffet ist so auf Zero-Waste optimiert, dass pro Gast nur noch wenige Gramm (Lebensmittel-)Abfall anfallen.

Auch der Natur gegenüber solltest du, genau wie zu Hause, achtsam gegenübertreten und bei Wanderungen zum Beispiel keinen Müll in die Natur werfen (nein, auch keine Bananenschalen oder Apfelreste!). Noch besser: Du hinterlässt Orte sauberer, als du sie vorgefunden hast!

 

Tipp von Mara aus der Redaktion: Lerne „Nein“ zu sagen

In manchen Ländern, die ich bereist habe, war es kaum möglich Zero Waste unterwegs zu sein. Bei jedem Einkauf wurde alles in Plastiktüten verpackt. Und zum Teil nur ein, zwei Produkte in eine Tüte und schwupp, wurde die nächste rausgezogen. Lerne hier „Nein“ zu sagen. Und zwar schnell genug 😉 Das Gleiche gilt übrigens auch für Strohhalme, Plastikbesteck etc. Wenn du dabei freundlich bist und es mit einem Lächeln tust, wird dir das keiner übelnehmen! Und falls du mal zu langsam warst: Nutze die Tüte ein zweites und drittes Mal!

 

12.) Engagiere dich vor Ort.

Beach Clean-up, der Besuch einer Auffangstation oder das Mitanpacken bei Umweltprojekten: Möglichkeiten, sich während einer nachhaltigen Reise zu engagieren, gibt es viele. Frage bei deiner Unterkunft nach, ob es Aktionen oder Organisationen gibt, bei denen du dich beteiligen kannst. Ein bisschen Vorsicht ist bei Auffangstationen geboten. Worauf du da achten solltest, haben wir in unserem Artikel über Tierschutz auf Reisen behandelt.

Doch für Engagement brauchst du keine Organisation. Es reicht ein Müllbeutel und ein bisschen Motivation. Sammle bei deinen Spaziergängen und Wanderungen einfach den Müll ein, der dir auffällt. Und wenn du gerade keinen großen Müllsack zur Hand hast: Nimm die Tüte vom letzten Einkauf oder wenigstens ein Stück Müll mit und entsorge es. Kleine Schritte führen auch zum Ziel.

 

Und dann? Was du von zu Hause aus tun kannst

Eine Frau sitzt auf einem Steg und schaut über einen spiegelglatten See | Nachhaltig Reisen
In Erinnerungen schwelgen | ©Paul – stock.adobe.com

 

13.) Spread the Word!

Eine nachhaltige Reise hört nicht auf, wenn du deinen Urlaubsort verlässt. Wenn man nachhaltig unterwegs ist, sind die Erfahrungen intensiver, sodass du vielleicht mehr Zeit brauchst, um sie zu verarbeiten.

Das Bewusstsein und die Energie, die du von deiner Reise mitgebracht hast, kannst du direkt nach deiner Rückkehr nutzen. Oftmals bleibt uns während der Reise wenig Zeit, um wirklich ausführlich Organisationen und Unterkünfte zu empfehlen. Das kannst du nun von zu Hause aus machen und dabei ganz automatisch noch einmal in Erinnerungen schwelgen.

 

Möglichkeiten, um nachhaltige Organisationen, Anbieter und Unterkünfte von zu Hause aus zu unterstützen:

  • Google und TripAdvisor Rezensionen schreiben
  • Familie und Freunden von deiner Reise erzählen
  • Den Anbieter auf Instagram, TikTok und Co. unterstützen, indem du kommentierst, teilst und likest.
  • Hotels haben meist eigene Bewertungsplattformen: Nimm dir die Zeit, um auch dort eine positive Bewertung zu hinterlassen, wenn du zufrieden warst, und gehe dabei auch auf die nachhaltigen initiativen ein!
  • Empfehlungen unter Postings und Blogs aussprechen

 

14.) Gleiche deine Emissionen aus.

Ganz emissionsfrei wird deine Reise nicht abgelaufen sein. Manchmal lässt sich ein CO2-Ausstoß kaum bis gar nicht vermeiden. Diese Emissionen kannst du über verschiedene Anbieter wie z.B. Atmosfair “kompensieren”. Das heißt: Du zahlst einen bestimmten Betrag, der von diesen Initiativen in nachhaltige Projekte weitergeleitet wird, mit denen CO2 eingespart oder gebunden wird. Achte hier genau darauf, wie transparent das Kompensationsunternehmen arbeitet. Gerade bei Baumpflanzangeboten ist Vorsicht geboten. Andere Bereiche wie erneuerbare Energie, der Umstieg auf CO2-einsparende Technologien etc. sind oftmals ein wirksamerer Beitrag zum Klimaschutz.

“Kompensiert” heißt allerdings nicht, dass deine verursachten Emissionen und verbrauchten Ressourcen tatsächlich wieder rückgängig gemacht werden. (Logisch, doch dieser Eindruck wird manchmal erweckt.) Darum gilt: Am besten ist es, gar keine bzw. so wenig Emissionen wie möglich zu verursachen. Nur die wirklich unvermeidlichen Emissionen gleichst du bzw. die Organisation deiner Wahl dann aus.

 

15.) Halte deine Reiseerlebnisse nachhaltig fest.

Auf einem Tisch der bedeckt ist mit einer großen Karte und Fotos liegt ein Notizbuch auf dem "Let's start the journey" geschrieben steht. Zwei Hände sind im Bild, eine hälz einen Stift. Auf dem tisch steht zudem eine Tasse Tee. | Wir geben Tipps für nachhaltiges Reisen.
Schon während der Reise Notizen machen | ©Rawpixel.com – stock.adobe.com

 

Am Ende einer Reise hast auch du wahrscheinlich Unmengen an Fotos, die auf deiner Speicherkarte schlummern. Was früher Fotoalben waren, sind heute für die meisten professionell gedruckte Fotobücher. Auch hier kannst du auf eine nachhaltige Herstellungsweise achten, schließlich gehört auch das Festhalten der Erinnerung zur nachhaltigen Reise dazu. Das Papier sollte zum Beispiel FSC-zertifiziert oder sogar recycelt sein. Auch für die klassischen, mineralölbasierten Druckfarben gibt es inzwischen umweltfreundlichere Alternativen. Übrigens: Wenn du schon während deiner nachhaltigen Reise Reisetagebuch führst, fällt dir das Sortieren später leichter 🙂

Tipp von Katharina aus der Redaktion: Digitale Fotoalben,

Reisefotos speichere ich in einem eigenen Album und teile das dann mit den jeweiligen Mitreisenden und der Familie. So kann man die Reiseerinnerungen auch mal schnell über den Smart TV bei Freunden oder auf dem Handy im Café zeigen.

 

Warum du nicht perfekt sein musst

Nach all diesen Tipps wirkt nachhaltiges Reisen auf dich jetzt vielleicht wie ein unüberwindbarer Berg. Vielleicht glaubst du auch, dass man bei all den Dingen, die man beachten muss, den Spaß am Reisen verliert. Oder du denkst an all das, was du in deinem bisherigen Reiseleben falsch gemacht hast.

Eines haben diese Gedanken gemeinsam: Sie bremsen uns aus. Statt also anzufangen, machen wir gar nichts. Dabei reichen kleine Schritte. Hier eine Plastiktüte abgelehnt, da eine Tour bei einem lokalen Unternehmen gebucht. Das alles hilft mit und macht deine Reise nachhaltiger und die Welt ein bisschen besser.

 

Unser Bonus-Tipp für nachhaltiges Reisen: Du musst nicht perfekt sein.

 

Dein nächster Urlaub muss nicht dem Ideal einer nachhaltigen Reise entsprechen. Das tun unsere im Übrigen auch nicht! Stattdessen möchten wir dich mit unseren Tipps für nachhaltiges Reisen dazu inspirieren, einfach mal anzufangen. Oder weiterzumachen. Je nachdem, an welchem Punkt in deinem Reiseleben du das hier gerade liest. Denn wenn wir alle unperfekt nachhaltig reisen, ist das immer noch mehr, als wenn alles so bleibt, wie es ist.

Zwei Reisende stehen auf einem Felsvorsprung und schauen in den Sonnenuntergang, der den Fluss unter ihnen gold färbt.
Blick in die Zukunft | ©ittipol – stock.adobe.com

 

Was setzt du also zuerst um? Suche dir jetzt einen Punkt aus, den du bei deiner nächsten Reise einfach mal umsetzt. Klicke dich erst weiter, wenn du das getan hast! Nicht schummeln! Und wenn du magst, teile deinen Punkt mit uns in den Kommentaren oder auf Instagram!

 

FAQ: Nachhaltig reisen

 

„Was bedeutet nachhaltiges Reisen?“

Nachhaltiges Reisen bedeutet, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten – etwa durch die Wahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel und Unterkünfte. Gleichzeitig respektierst du Natur, lokale Kulturen und die Menschen vor Ort. Ziel ist es, mit deiner Reise einen positiven Beitrag in der Region zu leisten – ökologisch, wirtschaftlich und sozial.

 

“Heißt nachhaltiges Reisen Verzicht auf Luxus?”

Nein – nachhaltiges Reisen schließt Komfort und Luxus nicht aus. Fine Dining funktioniert auch mit regionalen Zutaten oder sogar vegan, Spas können mit Ökostrom betrieben werden und luxuriöse Suiten lassen sich mit umweltfreundlichen Materialien gestalten. Naturkosmetik ersetzt konventionelle Treatments, ohne an Wirkung zu verlieren und stellt oft eine zusätzliche Verbindung zur Region her, wenn beispielsweise lokale Produkte genutzt werden. Für nahezu jedes Reiseerlebnis gibt es eine nachhaltige Alternative – ganz ohne Verzicht.

 

„Wie kann ich meinen CO₂-Fußabdruck beim Reisen reduzieren?“

Wähle möglichst klimafreundliche Verkehrsmittel – etwa Zug statt Flugzeug. Verzichte auf Inlandsflüge und kombiniere mehrere Ziele sinnvoll, um Wege zu sparen. Übernachte in nachhaltig geführten Unterkünften. Einige Green PearlsⓇ Unterkünfte wie das Eco-Aparthotel OLM Nature Escape in Südtirol und das Hotel Milano Scala in Mailand produzieren ihren gesamten Strom selbst mit Erdsonden und Solaranlagen. Andere Partner verwenden zu 100 % Ökostrom, was den CO2-Fußabdruck ebenfalls erheblich reduziert, selbst wenn es Saunen und Luxus gibt. Achte beim Essen auf kurze Lieferketten. Auch CO₂-Kompensation kann – im letzten Schritt – sinnvoll sein.

 

„Welche Transportmittel sind am umweltfreundlichsten?“

Schließt man Wandern und Fahrradfahren einmal aus, reist du laut aktuellen Berechnungen am klimafreundlichsten mit der Bahn oder dem Fernbus – hier ist der CO₂-Ausstoß pro Person am geringsten. Es folgen Elektroautos und klassische Pkw, sofern mehrere Personen mitfahren. Deutlich schlechter schneiden Flugreisen ab, besonders Kurzstreckenflüge. Am Ende der Klimabilanz stehen Kreuzfahrtschiffe – sie verursachen den höchsten Ausstoß pro Kopf.

 

Dieser Artikel ist ein Update vom 25. November 2022

 


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Der Pin zeigt eine junge Frau, die mit einem Koffer eine gewundene Straße entlang geht. Fair Reisen ist die überschrift und der Untertitel verweist auf 15 Tipps für nachhaltiges Reisen

Der Pin zeigt die Beine einer jungen Frau, die Barfuß im Sand eines Strandes steht. Sie hat einen kleinen Rucksack mit einer zusammengerollten Decke in der Hand. Eine KArte steckt in der Seitentasche und eine Kamera vorn.

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Nachhaltigkeit im Alltag: Kleine Schritte verändern Großes https://green-travel-blog.com/de/nachhaltigkeit-im-alltag-kleine-schritte-veraendern-grosses/ https://green-travel-blog.com/de/nachhaltigkeit-im-alltag-kleine-schritte-veraendern-grosses/#respond Fri, 13 Jun 2025 06:20:48 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=69463 Manchmal braucht es nur eine kleine Entscheidung oder ein sprichwörtliches Stellschräubchen und schon hat dein Alltag einen nachhaltigen Dreh. Gemeinsam mit unseren Partnerhotels von Green PearlsⓇ haben wir überlegt, wie genau diese scheinbar winzigen Veränderungen aussehen, die im (Hotel-)Alltag aber besonders viel bewirkt haben. Viele…

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Manchmal braucht es nur eine kleine Entscheidung oder ein sprichwörtliches Stellschräubchen und schon hat dein Alltag einen nachhaltigen Dreh. Gemeinsam mit unseren Partnerhotels von Green PearlsⓇ haben wir überlegt, wie genau diese scheinbar winzigen Veränderungen aussehen, die im (Hotel-)Alltag aber besonders viel bewirkt haben. Viele dieser Ideen lassen sich auch ganz einfach in dein Leben integrieren.

 

„Unsere Gäste erwähnen häufig, wie kleine Details unser tiefes Engagement für Nachhaltigkeit zeigen – das regt zu Gesprächen an und inspiriert sie, auch zu Hause Veränderungen vorzunehmen.“Hotel Korinjak, Kroatien

 

1. Energie: Umdenken mit großem Effekt

Außenaufnahme OLM Nature Escape Südtirol
Weder Kohle noch Atom: Das Dach vom OLM Nature Escape in Südtirol ist komplett mit Solarpanelen bestückt. Zusätzlich generiert das Aparthotel Energie aus Erdsonden. ©OLM Nature Escape

 

Energie ist der größte Verursacher von CO₂-Emissionen; an erster Stelle steht dabei die Umwandlung von Kohle in Strom. Schon kleine Umstellungen im Alltag können hier einen riesigen Unterschied machen.

  • Stromanbieter wechseln: Entscheide dich für echten Ökostrom aus 100 % erneuerbaren Quellen. Verzichte bewusst auf Kohlestrom – und auch auf Atomstrom. Zwar verursacht dieser weniger CO₂, birgt aber enorme Risiken für Umwelt und Menschheit. (Für Deutschland findest du einen guten Ökostromanbieter-Vergleich bei Utopia.)
  • Energieeffiziente Geräte anschaffen: Vom Toaster bis zur Waschmaschine – achte beim Kauf auf die beste Energieklasse. Wie das Hotel Milano Scala erzählt, machen sich solche Investitionen besonders in der Hotelküche bemerkbar. Bei Neuanschaffungen von Backöfen und Herdplatten setzt das Hotel auf energiesparende Modelle. Das Stadthotel in Mailand bezieht seinen Strom aus Erdsonden und ist als „Null-Emissions-Hotel“ bekannt.
  • Netzfreischalter nutzen: Mit einem sogenannten Bio-Electric-Switch kannst du abends per Knopfdruck die Stromzufuhr zu allen Geräten – auch zum WLAN – trennen. Kein Standby, kein Licht. Im Albergo Diffuso Relais del Maro in Ligurien berichten Gäste, dass sich dadurch ihre Schlafqualität spürbar verbessert hat.
  • Licht löschen, Heizung runterdrehen, Wasser sparen: Das klingt simpel, ist aber sehr wirksam. Im Hotel Bella Vista Zermatt (ein familiengeführtes Hotel mit Blick aufs Matterhorn) erinnern stilvoll gestaltete Hinweise im Zimmer daran, auch im Urlaub bewusst mit Energie und Ressourcen umzugehen.

 

2. Plastik sparen: Ressourcen schonen und Müll vermeiden

Rezemo Kaffeekapseln aus Holz im Hotel
Nachhaltigkeit im Alltag – mit der Wahl von kompostierbaren Kaffeekapseln und Bio-Kaffee wird dein Kaffeegenuss schon besser. ©Birkenhof***** Spa & Genussresort

 

Einwegplastik zu vermeiden, ist ein einfacher und wirkungsvoller Einstieg in ein bewussteres Leben. Wenn du in das Thema umfangreicher einsteigen möchtest, empfehlen wir dir den Artikel Goodby Einwegplastik. Doch hier schon mal ein paar Beispiele:

  • Verzichte auf Einwegartikel wie Strohhalme, Becher oder Rührstäbchen. So handhabt es z. B. das Hotel Korinjak auf der Insel Iz in Kroatien und konnte dadurch bereits viel Müll sparen.
  • Kaffeekapseln aus Holz statt Plastik – biologisch abbaubar und nachhaltig. Der Birkenhof***** Spa & Genussresort in Oberpfalz verwendet beispielsweise die Holz-Kaffeekapsel von Rezemo. „Wir setzen auf nachhaltige Details, die einen großen Unterschied machen”, berichtet das Luxusresort in der Oberpfälzer Seenlandschaft.
  • Mehrweg statt Tetrapaks: Das Eco-Hotels Okelmann’s in Niedersachsen berichtet: “Wir haben auf Mehrwegflaschen für Haferdrink umgestellt. Unglaublich, wie viel Müll dadurch eingespart wird. Das ist eine kleine Sache, die super viel bewirkt.”
  • Trinkflaschen auffüllen statt kaufen. Das APIPURA hotel rinner auf dem Ritten in Südtirol ist Mitglied bei Refill und hat dadurch gemerkt, dass deutlich weniger Trinkflaschen im Müll liegen. Refill hat auch eine App, mit der du leicht eine Station zum Auffüllen in deiner Nähe findest.

 

3. Wasser neu denken: bewusster Genuss

Hotel Weihrerhof, Ritten
Ein sauberer See direkt vor dem Hotel. Südtirol ist eine wasserreiche Gegend. ©Hotel Weihrerhof

 

Wo wir schon bei dem kostbaren Gut Wasser sind: Mach dir bewusst, dass es ein großer Schatz ist, dass bei dir (wahrscheinlich) sauberes Wasser direkt aus der Leitung kommt. Durch eine sinnvolle Nutzung handelst du fair und umweltfreundlich.

  • Trinke Leitungswasser statt Mineralwasser. Das spart Transport und Verpackung und somit Ressourcen. Wie Gastgeber Klaus Pichler vom Hotel Weihrerhof berichtet, sei der Umstieg von Mineralwasser auf Leitungswasser erstaunlich gut von den Gästen aufgenommen worden. Gelegen auf 1.200 Metern auf dem Rittner Hochplateau in Südtirol, freut sich das Hotel über eine exzellente Wasserqualität.
  • Quellwasser abfüllen und Verkaufserlös spenden. So macht es z. B. das Wellnesshotel My Arbor bei Brixen, die reines Plose-Quellwasser beziehen. „Für jede verkaufte Flasche spenden wir 1 Euro an regionale Organisationen wie z. B. das Weiße Kreuz oder die freiwillige Feuerwehr”, berichten die Gastgeber. Idee für zu Hause: Wenn du von gekauftem Wasser auf Leitungswasser umsteigst, kannst du dir errechnen, wie viel Geld du dadurch sparst und den Betrag spenden. (Eine passende Organisation ist meiner Meinung nach z. B. “WIR – Water Is Right”, die sich für sauberes Trinkwasser weltweit einsetzt.

 

4. Ernährung & Küche: Regional, bio und bewusst

Verschiedene Teller mit veganen Spezialitäten
Vegane und regionale Küche kann so interessant sein ©Federico Graziati for LA VIMEA

 

Was wir essen, hat direkten Einfluss auf unsere Umwelt. Viele Hotels setzen auf bewusste Kulinarik – und du kannst das auch.

  • Eigener Kräutergarten & hausgemachter Kräutertee: Eigene Kräuter kannst du selbst bei geringem Platz anpflanzen und in der Küche nutzen. Das Hotel Korinjak auf Kroatien stellt aus ihren Kräutern auch Kräuterteemischungen her. Den Tee können die Gäste den ganzen Tag über kostenlos als Erfrischung genießen – nachhaltig, geschmackvoll, individuell. Vielleicht ist das auch etwas für dich zu Hause?
  • Vegane Küche: Es muss nicht gleich der Komplett-Umstieg auf die vegane Lebensweise sein. Verzichte doch einfach mal bei einer Mahlzeit oder an einem Tag auf tierische Zutaten und genieße stattdessen pflanzlich. Untersuchungen und Berechnungen kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass vegane Ernährung am klimaschonendsten ist. Das deutsche Bundesumweltamt und Statista haben ermittelt, dass Fleischesser*innen einen CO2-Ausstoß von durchschnittlich 1.730 kg verursachen, Vegetarier*innen 1.280 kg und Veganer*innen 1.040 kg. Das Hotel LA VIMEA in Naturns hat als erstes Hotel in ganz Italien den Schritt gewagt, komplett vegan zu werden. Hierdurch sparen sie nicht nur selbst Ressourcen, sondern konnten auch andere Hotels und Gastronomiebetriebe inspirieren.
  • Bio-Produkte verwenden: Generell ist Bio die ökologischere Wahl, insbesondere wegen des Verzichts auf Pestizide (Stichwörter: Bodengesundheit, Grundwasserschutz, Biodiversität). Das OLM Nature Escape in Südtirol berichtet: “Die Entscheidung, so viele Bio-Produkte zu verwenden (Weine, Bier, Tee, Brot, Milchprodukte …) war die absolut richtige und passt perfekt zur Energie-Autarkie des Hauses.”. Allerdings solltest du darauf achten, dass die Bio-Produkte auch möglichst regional sind und nicht von sonst woher eingeflogen wurden.
  • Produkte aus der lokalen Landwirtschaft: Einige der Green PearlsⓇ Unterkünfte wie das My Arbor in Südtirol oder das Gut Sonnenhausen in Bayern verfügen über eine eigene Landwirtschaft. So kommt das Essen besonders frisch und nachhaltig auf den Teller. Vielleicht kannst du dir auch einige Gemüse selbst ziehen oder findest einen Bauernhof mit Hofladen in deiner Nähe als Bezugsquelle.
  • Bio-Fair-Trade-Kaffee genießen: Es gibt Produkte, die kaufst du regelmäßig – z. B. Kaffee. Sieh doch mal auf das Etikett, ob die Plantagenarbeiter*innen hierbei auch ihre Rechte erhalten und ob die Plantagen ökologisch bepflanzt werden. Seit das Hotel Bella Vista Zermatt entschieden hat, die Marke zu wechseln, gibt es bei ihnen Kaffee, der umweltfreundlicher und fairer ist. Hinzu kommt, dass er “köstlich schmeckt”, wie Gastgeberin Fabienne Anthamatten schwärmt.

 

5. Reinigungsmittel: weniger Chemie, mehr Natur

Dampfreiniger für die reinigung im hotel / Steam vacuum cleaner for cleaning the hotel and bathroom | ©Andrii - Adobe Stock
Reinigung mit Wasserdampf statt Chemie ©Andrii | Adobe Stock

 

Weniger ist mehr – das gilt auch bei Reinigungsmitteln. Viele Hotels setzen längst auf ökologische Alternativen, die Umwelt und Gesundheit schonen. Für dein Zuhause kannst du dir da einige Tipps abgucken.

  • Umstieg auf ökologische Reinigungsmittel: Diese sind oft nicht nur biologisch abbaubar, sondern auch frei von aggressiven Inhaltsstoffen. Im Naturhotel Outside in Osttirol (Wanderhotel mitten im Nationalpark Hohe Tauern) wird mit nachhaltigen Produkten geputzt – und das mit großem Erfolg. Der Effekt: weniger Chemie in Luft und Abwasser, besser für Mensch und Natur.
  • Dosierung überdenken: Meist genügt eine deutlich kleinere Menge, als wir automatisch verwenden würden oder als auf der Verpackung angegeben. Auch bei Wasch- oder Spülmitteln lohnt sich ein bewusster Blick auf die Dosierung, da diese abhängig von der jeweiligen Wasserhärte ist. Ein umsichtiger Umgang schont Ressourcen – und Geldbeutel.
  • Alternative Putzmittel selber machen: Essig, Natron oder Zitronensäure sind erstaunlich wirksam und lassen sich leicht kombinieren. Vielleicht ist das ja ein kleiner Selbstversuch für dich? (Hier findest du unser Rezept für einen Do-it-yourself Allzweckreiniger)

 

6. Badezimmer: kleine Stellschrauben, große Wirkung

Auch im Bad kann man viel verändern – und das, ohne auf Komfort zu verzichten.

  • Naturkosmetik aus dem Spender: Statt kleiner Portionsverpackungen setzen viele Hotels auf nachfüllbare Spender mit zertifizierter Naturkosmetik. In diesem Artikel erfährst du, auf welche Marken, unsere Partner setzen. Auch für das eigene Bad gibt es Großpackungen oder Nachfüll-Packs.
  • Produkte ohne Verpackungsmüll: Flüssigseife, Shampoo, Duschgel – dies kann man auch als feste Produkte kaufen. Es gibt wiederverwendbare Wattepads aus Stoff, die Miswak-Zahnbürste aus Holz, und viele weitere nachhaltige Alternativen.

 

7. Nachhaltigkeit im Alltag: Textilien bewusst auswählen und pflegen

Nachhaltiger Luxus im Hotel
©Der Birkenhof***** Spa & Genussresort

 

Bettwäsche, Handtücher, Kleidung – Textilien begleiten uns ständig. Wer hier bewusste Entscheidungen trifft, tut viel für Umwelt und Klima.

  • Handtücher mehrfach nutzen: Ein Klassiker aus dem Hotel, der auch zu Hause funktioniert – und den du wahrscheinlich (hoffentlich!) ohnehin umsetzt. Andere Textilien wie zum Beispiel Jeanshosen kannst du deutlich seltener waschen, wenn du sie zum Lüften aufhängst. Das lässt deine Kleidung auch länger halten.
  • Nachhaltig waschen: Weniger oft, bei niedriger Temperatur und ohne Weichspüler – so bleiben Textilien länger haltbar und die Umwelt wird geschont. Das gilt für Hotelwäschereien ebenso wie für deine Waschmaschine zu Hause. Auch die Wahl deines Waschmittels ist ein kleiner Schritt: In diesem Artikel erfährst du mehr über Öko-Waschmittel und Alternativen.
  • Bio-Baumwolle & faire Produktion: Achte beim nächsten Kauf auf Siegel wie GOTS oder Fair Wear Foundation. Diese garantieren Umweltstandards und faire Arbeitsbedingungen.

 

8. Mobilität: Sei sanfter unterwegs

Nachhaltige Reisen mit dem MTB - Paare mit unterschiedlichen Interessen finden im Hotel Klosterbräu verschiedene Guides
©Stephan Elser | Hotel Klosterbräu

 

Wie wir uns fortbewegen, beeinflusst unseren CO₂-Fußabdruck erheblich. Aber nachhaltiger unterwegs zu sein, kann auch für Inspiration und Abenteuer sorgen.

  • Bahn statt Flugzeug: Für Reisen innerhalb Europas ist die Bahn oft eine komfortable Alternative. (Siehe hier unseren Artikel über neue Nachtzugstrecken) Einige Green PearlsⓇ Hotels wie das Hotel Klosterbräu in Südtirol bieten Abholservices vom Bahnhof an – so klappt die Anreise ganz ohne Auto. Weiterhin stellt das Hotel Klosterbräu seinen bahnreisenden Gästen E-Bikes und E-Scooter während des gesamten Aufenthalts kostenlos zur Verfügung.
  • E-Bikes & öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Das APIPURA hotel rinner bietet seinen Gästen 50 % Ermäßigung auf einen E-Bike Verleih. Zudem gibt es die RittenCard, mit der du kostenlos den gesamten Nahverkehr (inkl. Seilbahn) nutzt. So gelingt ein Urlaub ganz ohne Auto. Wie sieht es bei dir im Alltag aus? Könntest du die Strecke zur Arbeit auch mit einem E-Bike schaffen? Dies wäre nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wesentlich gesünder!
  • Urlaub in der Nähe entdecken: Muss es immer der lange Flug sein? Oft finden sich direkt vor der Haustür wunderschöne, nachhaltige Reiseziele – mit weniger Emissionen und mehr Zeit zum Genießen. Schau dich bei Green PearlsⓇ um, ob es vielleicht eine tolle Unterkunft in deiner Region gibt. 😉

 

9. Regionalität leben & fördern

Ob beim Frühstück oder in der Einrichtung – Regionalität schafft Nähe zur Umgebung und stärkt lokale Kreisläufe. Das Hotel Das Rübezahl bei Schloss Neuschwanstein im Allgäu stellt im Hotel beispielsweise lokale Künstler aus, dessen Kunstwerke dann dort gekauft werden können. Zudem wird eigener Honig produziert. Dies lässt sich natürlich nicht 1:1 für zu Hause umsetzen, doch kann man bei vielen Anschaffungen prüfen, ob es dies nicht auch regional gibt.

Ein Beispiel? Erst letzte Woche habe ich ein Geburtstagsgeschenk für meinen Bruder bestellt. Er hat sich eine sogenannte “Useless Box” gewünscht. Auf Amazon gibt es diese Dinge „Made in China“ und verpackt in Styropor. Einen wirklich nachhaltigen Produzenten habe ich selbst auf Etsy nicht gefunden, doch ich habe einen Bastler aus der Umgebung entdeckt, mit einer ganz einfachen Self-made-Webseite. Da habe ich lieber ihn unterstützt. Mein Bruder meint, die Verarbeitung sei hervorragend 🙂

 

10. Natur bewahren & erlebbar machen

Nachhaltige Kulinarik im STURM - Koch mit Handschuhen salzt einen angerichteten Teller mit Bio-Fleisch
Durch Front-Cooking und direkte Kommunikation mit den Gästen werden Lebensmittelreste minimiert. ©STURM

 

Nachhaltigkeit bedeutet nicht Verzicht – sie schafft neue Erlebnisse und Verbindungen.

  • Blumensamenkarten als Geschenk – solche gibt z. B. im Hotel Klosterbräu und dem SCHWARZWALD PANORAMA für die Gäste. Die Blumensamen können dann zu Hause von den Gästen eingepflanzt werden und fördern die Biodiversität im Garten.
  • Weihnachtsbaum im Topf – wiederverwendbar statt gefällt, so machen es z. B. das Hotel Bella Vista Zermatt und das Hotel Luise in Erlangen. Lies hier mehr zum Thema Weihnachtsbäume mit gutem Gewissen.
  • Kompostieren statt wegwerfen – auch im eigenen Garten umsetzbar. Das STURM in Mellrichstadt kompostiert Bio-Abfälle und verwendet die gewonnene Erde für den Naschgarten des Hotels. Lebensmittelabfälle werden zudem dadurch vermieden, dass die Portionen im “Live-Cooking” individuell an den Gast angepasst werden.

 

Fazit: Kleine Veränderungen im Alltag können viel für die Nachhaltigkeit bewirken

Auch 10.000 Schritte beginnen mit einem Schritt. Und wenn jeder von uns nur einen einzigen macht, kommt in der Summe ganz schön was zusammen. Jedes Mal, wenn du dich bewusst entscheidest – für Leitungswasser, Bio-Kaffee oder eine Tour mit dem Rad statt mit dem Auto – gestaltest du die Welt ein Stück nachhaltiger.

 


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Infografik mit dem Titel „Kleine Schritte, große Wirkung: Nachhaltigkeit in unserem Alltag“ vor einem rustikalen Holzhintergrund. Zu den Tipps gehören der Wechsel des Energieversorgers, die Verwendung natürlicher Reinigungsmittel, die Entscheidung für regionale und fleischfreie Küche, ein plastikfreies Badezimmer und das Trinken von Leitungswasser. Fördert Nachhaltigkeit.

Eine Frau und ein Kind mit wiederverwendbaren Taschen gehen auf eine Haustür zu. Der Text lautet: „Wie man nachhaltig lebt!“, um umweltfreundliche Gewohnheiten zu fördern.

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Urlaub unplugged – Reisen ohne WLAN und Elektrosmog – Traust du dich? https://green-travel-blog.com/de/urlaub-unplugged-reisen-ohne-wlan-und-elektrosmog-traust-du-dich/ https://green-travel-blog.com/de/urlaub-unplugged-reisen-ohne-wlan-und-elektrosmog-traust-du-dich/#respond Fri, 23 May 2025 06:42:53 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=69074 Kurze Frage: Wie viele E-Mail-Accounts hast du? Und wie viele für Social Media? Und hast du manchmal auch dieses ungute Gefühl, die ganze Zeit ein Elektrogerät um dich oder einen Bildschirm vor den Augen zu haben? Würdest du wenigstens nachts gerne mal richtig ABSCHALTEN –…

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Kurze Frage: Wie viele E-Mail-Accounts hast du? Und wie viele für Social Media? Und hast du manchmal auch dieses ungute Gefühl, die ganze Zeit ein Elektrogerät um dich oder einen Bildschirm vor den Augen zu haben? Würdest du wenigstens nachts gerne mal richtig ABSCHALTEN – oder träumst du vielleicht sogar von einem ganzen Urlaub ohne WLAN?

 

Bei unseren nachhaltigen Green PearlsⓇ Unterkünften hast du mehrere Möglichkeiten, einen echten Urlaub unplugged zu verbringen:

  • In Paris, in einem Hotel mit Zimmern mit Elektrosmog-Abschirmung
  • In Ligurien, in einem Albergo Diffuso mit Bio-Electric-Switch
  • Auf einer kroatischen Insel oder im peruanischen Dschungel, wo es kein WLAN und nur sehr schlechten Empfang gibt
  • Bei “Digital-Detox” Angeboten

Über all diese Optionen, werden wir dich gleich informieren. Doch zuvor: Warum solltest du es überhaupt in Erwägung ziehen, Urlaub ohne Internet zu machen? Nun, die Gründe dafür sind vielfältig.

 

Das machen Digitale Medien mit uns

Frau mit Smartphone sitzt im Café
Studien sagen: Jede freie Minute ein kurzer Blick aufs Smartphone mindert die Kreativität. ©Have a nice day | Stock.Adobe.com

 

Digitale Medien sind toll. Internet, Apps, Communitys, Netzwerke, Spiele – die digitale Welt bietet Informationen, Wissen, Spaß und Zerstreuung. Doch wie alles im Leben hat es auch seine Schattenseiten.

Hirnforscher Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig sagte beispielsweise gegenüber der dpa, dass zu viel Handy-Konsum der Kreativität schade. Durch die übermäßige Nutzung von digitalen Medien gehe der Leerlauf verloren und gerade dies seien die Zeiten, in denen man (normalerweise) auf Ideen komme.

 

Aufmerksamkeit nimmt ab

Weiterhin hätten Studien zeigen können, dass die Arbeitsleistung und die Aufmerksamkeit durch Multitasking deutlich schlechter würden. Das ist  logisch: Man tut und denkt viele Dinge gleichzeitig und darunter leidet dann die Aufmerksamkeit und Qualität. Studien konnten sogar zeigen, dass allein die Anwesenheit eines Handys, die Aufmerksamkeit senke. Denn, liegt das Handy vor einem auf dem Tisch, so wird ein Teil der Gedanken darauf verschwendet, dass man ja auch kurz drauf gucken könnte, ob man auch nichts verpasst hat, ob eine Email eingetrudelt ist oder man noch mal kurz die Nachrichten checken sollte und ähnliche Dinge.

Die gute Nachricht: Visuelle Reize und digitale Medien können auch förderlich fürs Gehirn sein!

Hierbei ist allerdings wichtig, dass man sich

  1. vom Multitasking verabschiedet und

  2. genug Pausen gönnt.

 

Elektrosensibilität

Ein weiteres Feld ist die Elektrosensibilität einiger Menschen. Wissenschaftlich ist dies nicht bewiesen, doch es ist anerkannt, dass Personen, die sich als elektrosensibel einstufen, real empfundene Gesundheitsbelastungen durch die Anwesenheit von Handys und Elektrogeräten haben. Symptome sind z. B. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Hautirritation oder Schwindel.

 

Pariser flüchten vorm “Strahlenstress” ins Hotel

Das Pariser Hotel Le Pavilion war das erste in ganz Frankreich, das spezielle Zimmer für Menschen mit Elektrosensibilität eingerichtet hat. Gastgeberin Barbara Tascijevic-Porwoll hat uns dies genauer erklärt:

“Es gibt immer mehr Menschen, die elektrosensibel sind und jede Art von Elektrosmog, Handy- oder Antennen-Strahlung nicht vertragen und dadurch erhebliche Gesundheitsprobleme haben. Daher haben wir 3 von unseren 15 Zimmern im Hotel Le Pavillon gegen Strahlung abgeschirmt, speziell für diese Kundschaft. (…)

Spezieller Schutz für Wände, Böden und Fenster

Die Zimmer und Badezimmer sind geschützt durch eine spezielle schwarze Abschirmfarbe an den Wänden und an der Decke, die jedoch für die Kunden nicht sichtbar ist, da das Zimmer danach ganz normal gestrichen, gefliest und mit Parkettboden ausgestattet wurde. Der Fußboden erhält ein spezielles Abschirmgitter. Die Farbe sorgt dafür, dass elektromagnetische Strahlung niederfrequenter elektrischer Wechselfelder sowie hochfrequente elektromagnetische Wellen abgeschirmt werden. Die elektrischen Leitungen bekommen eine spezielle Erdung, die an die Abschirmung angeschlossen ist. Zusätzlich verfügen alle Zimmer des Hotels über Gardinen, die Hochfrequenzstrahlung durch die Fenster abhalten.

 

 Angebot für eine spezielle Kundschaft

Wir haben regelmäßig Anfragen von Gästen, die speziell unsere abgeschirmten Zimmer buchen. Es kommt sogar vor, dass Pariser Gäste diese Zimmer buchen, um ihre Zellen auszuruhen von dem ständigen Strahlenstress zu Hause, der heutzutage omnipräsent geworden ist. Auch auf das Thema Elektrosensibilität spezialisierte Ärzte schicken Gäste mit dieser Problematik in unser Hotel.

 Dadurch, dass in diesen Zimmern wenig bis kein Internetempfang besteht, sind unsere „normalen“ Gäste damit weniger glücklich, besonders, wenn sie am PC arbeiten möchten. Für diese Gäste halten wir spezielle mobile Router bereit, die sie zur Verstärkung des Signals verwenden können, bzw. sich per Kabel verbinden können.”

 

Hotelzimmer mit Netzfreischalter (Bio-Electric-Switch)

Relais del Maro, eco hotel, Green Pearls® partner
© Relais del Maro

 

Das Relais del Maro in Ligurien hat all seine Zimmer mit einem Netzfreischalter ausgestattet. Das heißt, auf Knopfdruck ist die Stromverbindung zu allen elektronischen Geräten im Zimmer gekappt. Kein Standby, keine laufenden Geräte, kein Licht.

“Da in den Kabeln kein Strom mehr läuft, ist die elektromagnetische Strahlung geringer”, berichtet die Hotelmanagerin Martina Dellerba. Sie ist überzeugt, dass dies den Schlafkomfort der Gäste deutlich erhöhe. Gäste würden ihr im Anschluss berichten, dass eine Woche mit dem Knopf “wie eine Therapie” auf sie gewirkt habe.

Sicherlich hat auch das Setting des Relais del Maro einiges dazu beigetragen. Das Green PearlsⓇ Hotel ist ein Albergo Diffuso, welches im malerischen Dorf Borgomaro auf mehrere alte Wohn- und Geschäftshäuser des Dorfes verteilt ist. Es liegt im Hinterland der Küstenstadt Imperia und ist ein versteckter kleiner Ort zum Erholen und authentischen Urlauben.

 

Abschalten auf einer kroatischen Insel

Ein weiteres wunderbares Beispiel für Urlaub unplugged ist das Hotel Korinjak auf der kroatischen Insel Iž. Hier fällt es besonders leicht, wirklich offline zu gehen – denn WLAN gibt es nur in den öffentlichen Bereichen und nicht auf den Zimmern. So kannst du ungestört die Seele baumeln lassen, ohne ständig von Push-Nachrichten oder E-Mails unterbrochen zu werden.

Das Hotel Korinjak liegt direkt am Meer und ist von einem duftenden Kiefernwald und Olivenhain umgeben. Es ist ein Ort der Ruhe und Erholung, der sich bewusst auf nachhaltigen Tourismus, vegetarisch/ vegane Küche und spirituelle Erlebnisse konzentriert. Neben klassischen Urlaubsangeboten kannst du hier an Yoga- oder Meditationskursen teilnehmen oder dich bei verschiedenen Workshops inspirieren lassen.

 

Offline-Abenteuer im Amazonas Regenwald

Eco-Logde im Amazonas Regenwald Peru von Inktaterra
©Inktaterra Reserva Amazonica

 

Wenn du dich nach einem Abenteuer sehnst, bei dem du komplett offline bist, dann ist das Inkaterra Reserva Amazónica in Peru genau das Richtige für dich. Mitten im dichten Amazonas-Regenwald gelegen, gibt es hier keinen Internet- oder Handyempfang. Kein 5G, kein WLAN – nur du, der Dschungel und die faszinierende Natur.

Natürlich wirst du auf deinen Ausflügen unzählige Fotos von exotischen Pflanzen, wilden Tieren und beeindruckenden Landschaften sammeln. Doch deine Familie und Freunde müssen sich ein wenig gedulden, bis sie deine Eindrücke bewundern können – denn hier bleibst du wirklich offline. Nur im Notfall steht ein Funkgerät zur Verfügung, über das Kontakt zur Stadt aufgenommen werden kann.

Diese bewusste digitale Pause eröffnet dir die Möglichkeit, vollkommen in die Natur einzutauchen, achtsamer zu reisen und die Erlebnisse mit allen Sinnen aufzunehmen – und nicht nur durch den Handybildschirm oder den Kamerasucher. Ein Aufenthalt in der Inkaterra Reserva Amazónica ist damit nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine besondere Form der Entschleunigung.

 

Digital Detox leicht gemacht

Hotel Weihrerhof, Ritten
@Hotel Weihrerhof

 

Neben Orten ohne Empfang gibt es auch Hotels, die spezielle Digital-Detox-Angebote entwickelt haben. Eine Übersicht nachhaltiger Unterkünfte, die Programme für eine bewusste Auszeit vom digitalen Alltag anbieten, findest du in diesem Artikel.

Ein besonders schönes Beispiel ist das Hotel Weihrerhof in Südtirol. Hier kannst du mit dem Digital-Detox-Plus-Paket bewusst abschalten.Zu viel wird nicht verraten, doch wenn du Abstand zu deinem Smartphone haben willst, so wartet auf dich eine Überraschung, , damit du dich ganz auf die Natur, deine Begleitung und dich selbst konzentrieren kannst. Statt Bildschirmzeit erwarten dich Wanderungen auf dem Ritten, ruhige Stunden am Wolfsgrubener See oder entspannende Momente im „SeaSpa“. Eine Einladung, Körper und Geist wirklich zur Ruhe kommen zu lassen.

 

Trau dich, tatsächlich abzuschalten!

Ob abgeschirmte Hotelzimmer, versteckte Inseln ohne WLAN oder Dschungel-Lodges ohne Netz: Es gibt viele Möglichkeiten, die digitale Welt für eine Weile hinter sich zu lassen. Hirnforscher Korte zieht einen lustigen Vergleich: Ständig mit dem Telefon unterwegs zu sein, sei so, als würdest du immer Chips und Schokolade mit dir herumtragen. Die Gefahr ist groß, dauernd zuzugreifen! Also trau dich und lass im Urlaub, aber auch im Alltag dein Handy mal zu Hause und genieße deine Umgebung.

 


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Zwei Frauen chillen in einem Pool mit einem coolen Blick auf die Berge. Der Text darunter lautet: „Urlaub ohne WLAN. Bist du dabei?“ Das soll auf eine digitale Auszeit hinweisen.

Zwei Leute chillen in einer Hütte im Inkaterra Reserva Amazonica in Peru. Einer hängt in einer Hängematte und der andere sitzt auf einem Stuhl und liest. Textüberlagerung: „Urlaub ohne Strom“.

Der Beitrag Urlaub unplugged – Reisen ohne WLAN und Elektrosmog – Traust du dich? erschien zuerst auf GREEN TRAVEL BLOG.

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Nachhaltige Kulinarik – Ein Überblick über Konzepte, Trends und Herausforderungen https://green-travel-blog.com/de/nachhaltige-kulinarik-ein-ueberblick-ueber-konzepte-trends-und-herausforderungen/ https://green-travel-blog.com/de/nachhaltige-kulinarik-ein-ueberblick-ueber-konzepte-trends-und-herausforderungen/#respond Fri, 18 Apr 2025 06:30:25 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=68813 Wir leben in schwierigen Zeiten: Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit, Welthunger, Tierschutz, Umweltkatastrophen und soziale Ungleichheit werfen große Fragen auf – auch (oder gerade) in Bezug auf unser Essen. Was und wie wir konsumieren, hat direkte Auswirkungen: auf unsere eigene Gesundheit, auf die Umwelt und auf die…

Der Beitrag Nachhaltige Kulinarik – Ein Überblick über Konzepte, Trends und Herausforderungen erschien zuerst auf GREEN TRAVEL BLOG.

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Wir leben in schwierigen Zeiten: Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Ressourcenknappheit, Welthunger, Tierschutz, Umweltkatastrophen und soziale Ungleichheit werfen große Fragen auf – auch (oder gerade) in Bezug auf unser Essen. Was und wie wir konsumieren, hat direkte Auswirkungen: auf unsere eigene Gesundheit, auf die Umwelt und auf die Menschen entlang der gesamten Lieferkette. Nachhaltige Kulinarik ist komplex und kann in den meisten Fällen nicht pauschal beschrieben werden.

Ist Bio wirklich immer besser als regional? Sollten wir auf Importware verzichten oder doch lieber Fair Trade Unternehmen unterstützen? Ist Fleischkonsum oder Fischverzehr vertretbar? Und wann ja, wie?

In diesem Artikel beleuchten wir verschiedene Konzepte und stellen Akteure vor, die nachhaltige Ernährung neu denken. Am Ende bekommst du zudem konkrete Tipps, wie du deinen eigenen Speiseplan nachhaltiger gestalten kannst.

 


Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet nachhaltige Kulinarik?

Ist eine nachhaltige Ernährung = eine gesunde Ernährung?

Die großen Fragen: Was ist wirklich nachhaltig?

Regional vs. Bio – Wann ist welches Konzept sinnvoll?

Vorteile von regionalen Lebensmitteln

Vorteile von Bio-Lebensmitteln

Fair Trade vs. Importverzicht – Globale Gerechtigkeit oder lokale Wirtschaftsförderung?

Verzicht auf Vanille und Kaffee

APIPURA hotel rinner zeigt, wie der Mittelweg aussieht

Tierische vs. pflanzliche Ernährung – Ist vegan automatisch nachhaltiger?

LA VIMEA begründete die vegane Hotellerie in Italien

Veganes Restaurant OMNIA

Saisonalität, kurze Lieferketten und CO₂-Fußabdruck

Hotels und Restaurants mit eigener Landwirtschaft

Was bedeutet Farm-to-Table?

Urgetreide und alte Obstsorten

Nose-to-Tail und Root-to-Leaf

Abfallvermeidung in der Gastronomie

1,9 Millionen Tonnen Lebensmittelmüll

Zero-Waste-Buffets

“Nur 5 Gramm Lebensmittelreste pro Gast”

Nachhaltige Sterneküche in der Spitzengastronomie

Der Grüne Michelin Stern

Nachhaltiger Hochgenuss in Bayern: Restaurant Eisvogel

Globale Gerechtigkeit: Wer zahlt den Preis für unser Essen?

Food Justice und weitere faire Konzepte

Nachhaltige Kulinarik im Alltag – Was kannst du tun?

Fazit: Kleine Schritte mit großer Wirkung

 


 

Was bedeutet nachhaltige Kulinarik?

Nachhaltige Kulinarik im Hotel My Arbor - gedeckter Tisch mit Sonnenschein und Getränk.
©My Arbor

 

Nachhaltige Kulinarik heißt, den Verzehr von Lebensmitteln und Getränken so zu gestalten, dass Umweltbelastungen minimiert, Ressourcen geschont, Emissionen und Müll vermieden werden, die Biodiversität erhalten bleibt, an das Wohl der Tiere gedacht wird und faire und soziale Bedingungen für alle Menschen entlang der gesamten Lieferkette sichergestellt sind.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)  definiert ihre Vision für eine nachhaltige Lebensmittel- und Landwirtschaft so, dass Lebensmittel nahrhaft und für alle zugänglich sind und dass die natürlichen Ressourcen so bewirtschaftet werden, dass die Ökosystemfunktionen erhalten bleiben, um die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Menschen zu decken.

Schon diese kurzen Definitionen verdeutlichen die Komplexität nachhaltiger Kulinarik. Dazu kommen regionale Besonderheiten und – was wir hier auf unserem Blog auch nicht vergessen wollen – es soll auch noch gesund sein und gut schmecken! Nachhaltigkeit allein reicht beim Essen, weder zu Hause noch im Restaurant oder Hotel, nämlich nicht aus.

Exkurs: Ist eine nachhaltige Ernährung auch eine gesunde Ernährung?

Nicht unbedingt. Wenn du dich ausschließlich von veganer Fair-Trade-Schokolade und Bio-Wein ernährst, mag das vom Nachhaltigkeitsaspekt her okay sein, doch zur zur Förderung deiner Gesundheit trägt es nicht bei. Trotzdem gibt es viele Überschneidungen zwischen nachhaltiger und gesunder Ernährung.

 

Die großen Fragen: Was ist wirklich nachhaltig?

Blumen - nachhaltiger Garten
©Gut Sonnenhausen

 

Regional vs. Bio – Wann ist welches Konzept sinnvoll?

Das Thema Regional vs. Bio ist etwas, das kontrovers diskutiert wird. Eine Umfrage unter den nachhaltigen Hotels und Unterkünften des Green Pearls® Netzwerks zeigt, dass die meisten Gastronomen (88,3 %) versuchen beides umzusetzen, also größtenteils regionale Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau verwenden. Wenn das zusammen nicht möglich ist, so stufen 46 % die Regionalität als wichtiger ein, während 11,5 % der Bio-Qualität den Vorrang einräumen.

 

Vorteile von regionalen Lebensmitteln:

  • Kaum CO2-Emissionen durch den Transport: Stell dir vor, dass du in Deutschland “FIJI-Wasser” von den 16.000 km entfernten Fidschi-Inseln kaufen kannst oder ein Hotel in Hongkong seinen Gästen VOSS-Wasser aus Norwegen vorsetzt. Delikatessen wie spezielle Feigen gehen (jede einzeln in Styropor gewickelt) im Flugzeug und Kühltransport um die Welt. Die Ökobilanz solcher Luxusgüter ist entsprechend unterirdisch! Bei regionalen Lebensmitteln entfallen sowohl Emissionen als auch Transportkosten und oftmals sogar Zwischenlager, wenn direkt beim Produzenten gekauft wird.
  • Frische: Besonders Hotels, die nach dem “Farm to Table”-Konzept eine eigene Landwirtschaft betreiben, können den Salatkopf abschneiden und sofort verarbeiten und auf den Tisch bringen. Diese Frische garantiert nicht nur einen intensiven Geschmack, sondern auch den vollen Erhalt der Nährstoffe.
  • Vertrauen: Viele Gastronomen besuchen selbst die Erzeuger und sehen mit eigenen Augen, wie die Hühner leben, die die Eier legen, wie das Gemüse angebaut wird und wie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden sind. Und vor allem kennen sie die persönliche Einstellung und Überzeugung des*der Landwirt*in. Dies ist in vielen Fällen mehr wert als ein Siegel.
  • Stärkung der lokalen Wirtschaft: Ein Hotel, ein Restaurant oder auch du selbst bist Teil einer Gemeinschaft. Durch die Unterstützung der Unternehmen pflegst du gute Nachbarschaft und hilfst den Menschen in deiner Region

Nachteile:

  • Regionale Lebensmittel können aus der konventionellen Landwirtschaft stammen, bei der Pestizide eingesetzt werden
  • Regionale Betriebe könnten zu denen gehören, die genetisch verändertes Saatgut verwenden
  • Regionale Fleischprodukte können aus der Massentierhaltung stammen (die Tiere erhalten Antibiotika, leben in unnatürlichen Verhältnissen, naturferner Umgebung, erhalten High-tech-Futter und werden gequält)

 

Vorteile von Bio-Lebensmitteln

  • Unterstützung der Bio-Landwirtschaft
  • Biologische Landwirtschaft arbeitet ohne Pestizide: Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel hat einen enorm großen Wert, und zwar für:
    • Deine Gesundheit: Keine Pestizid-Rückstände in deinem Essen. Dass Bio-Obst und -Gemüse mehr Vitamine und Nährstoffe enthält, ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt. In dem Artikel, ob Bio-Lebensmittel gesünder sind, haben wir uns genauer mit der Studienlage dazu beschäftigt.
    • Die Gesundheit der Feldarbeiter*innen, da diese nicht mit chemischen und potenziell gesundheitsgefährdenden Substanzen arbeiten müssen
    • Die Biodiversität: In der Bio-Landwirtschaft gibt es nachweislich eine höhere Biodiversität. Pestizide töten ja nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten.
    • Den Grund- und Bodenwasserschutz: Pestizide und Düngemittel von den Feldern versickert im Boden und gelangt so in den Wasserkreislauf. In der Bio-Landwirtschaft sind sowohl das Bodenwasser als auch das Grundwasser messbar weniger belastet.
    • Die Bodenfruchtbarkeit: Die ist messbar höher als auf vergleichbaren, konventionell bewirtschafteten Flächen.

Nachteile:

  • Wenn Bio-Lebensmittel am anderen Ende der Welt angebaut werden haben sie einen langen Transportweg und verursachen somit mehr CO2-Emissionen.
  • Das Bio-Siegel sagt nichts über die Arbeitsbedingungen aus.

Wir würden so abstufen:

Am besten: Regionale Bio-Produkte

Am zweitbesten: Regionale Produkte, die zwar kein Bio-Siegel haben, doch wo ein persönlicher Vertrauenskontakt besteht und die Umstände der Produktion und Haltung bekannt sind.

Am drittbesten: Bio-Lebensmittel aus der erweiterten Region (z. B. Europa)

Am mit Abstand schlechtesten: Industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln (Stichwort: Massentierhaltung) sowie Exportprodukte von weit her für die es regionale Alternativen gibt.

 

Fair Trade vs. Importverzicht – Globale Gerechtigkeit oder lokale Wirtschaftsförderung?

Küche ernten nach dem Farm to Table Konzept in Südtirol
Küchenchef Manfred Rinner kocht in erster Line regional. ©rot wild | APIPURA hotel rinner

 

Die Frage, ob regional immer die beste Lösung ist, bringt uns direkt zum Thema Fair Trade und die Verteilung des Reichtums durch Handel. Genauso, wie es in der Gastronomie Menschen und Unternehmen gibt, die Fairtrade-Produkte einkaufen, um ihren Gästen Vielfalt oder ein bestimmtes Niveau (z. B. in der Sterneküche) zu bieten, gibt es auch einige Vertreter, die auf Importe verzichten. Der richtige Weg? Für die meisten ein Kompromiss und ein immer wieder erneutes Abwägen von Argumenten.

 

Verzicht auf Vanille und Kaffee

Einer, der komplett auf Importware verzichtet, ist beispielsweise Ricky Saward vom Seven Swans in Frankfurt. Er war der erste vegane Sternekoch überhaupt und vertritt verschiedene radikale Ansätze, zu denen auch der Verzicht auf fast alle Gewürze gehört. Und zwar nicht nur auf Vanille aus Madagaskar, sondern auch auf Pfeffer, Zitronen, und Olivenöl.

Wärst du bereit dazu, deinen Speiseplan so konsequent auf regionale Produkte zu begrenzen? Und ist das bezogen auf die globale Weltgemeinschaft überhaupt sinnvoll? Wir sehen hier eine Parallele zum Reisen. Wenn wir jetzt alle nur noch in unseren (ohnehin eher reichen) Heimatländern Urlaub machen und niemand mehr weiter wegreist, so würden zwar weniger Flug- bzw. Anreiseemissionen entstehen, es würde jedoch auch ein wichtiger (und für manche Länder sogar der wichtigste) Wirtschaftsfaktor wegfallen. 

In Fair Trade Kooperationen finden viele Menschen eine gut bezahlte und sichere Anstellung, mit der sie sich selbst und ihre Familien versorgen können. Kinder können durch dieses Einkommen in die Schule gehen und müssen nicht selbst Geld verdienen. Die Unabhängigkeit von Frauen wird gestärkt und oftmals werden kleinere oder familiengeführte Unternehmen und Produzenten unterstützt.

 

APIPURA hotel rinner zeigt, wie der Mittelweg aussieht

Es ist daher aus unserer Sicht und aus der Sicht vieler unserer Partner*innen das Beste, einen individuellen Mittelweg zu finden. Das APIPURA hotel rinner in Südtirol ist beispielsweise ein Hotel, dass sich sehr für lokale Bio-Lebensmittel engagiert. Als einer der ersten Betriebe der Region etablieren sie das Label “Bio Fair Südtirol” in der Gastronomie. Küchenchef und Gastgeber Manfred Rinner verwendet in seiner Küche Bio-Fleisch, Bio-Gemüse und Bio-Obst direkt aus der Südtiroler Region. Trotzdem findest du in dem Hotel auch Kaffee und Desserts mit Schokolade. In diesem Fall wird auf Fair Trade bzw. Fair-Trade-Bio-Produkte geachtet.

 

Tierische Produkte vs. pflanzliche Ernährung – Ist vegan automatisch nachhaltiger?

Hühner am Gardasee in der Landwirtschaft vom nachhaltigen Wellneshotel My Arbor
©BP | My Arbor

 

Diese Frage lässt sich ziemlich leicht mit “ja” beantworten. Fleisch und Milchprodukte verursachen mit Abstand die höchsten CO2-Emissionen. Gut, laut einer Studie vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), die 2020 rund 200 Lebensmittel auf ihre Umweltverträglichkeit verglich, war Rindfleisch „nut“ auf Platz 2 nach der Flugananas. Veganer*innen, die täglich eine halbe, mit dem Flugzeug importierte Ananas zum Frühstück verspeisen, könnten demnach größere Ökosünder*innen sein, als Menschen, die 1 x pro Woche Rindersteak essen. Allerdings sind diese Veganer*innen stark in der Unterzahl. Ehrlicherweise bezweifeln wir sogar, dass sie existieren … Wer jedoch existiert sind die vielen, vielen Menschen, die täglich Butter, Käse und Wurst zu sich nehmen – und vielleicht sogar mehr als einmal pro Woche Rindfleisch essen.

Die Studie zeigt übrigens noch etwas viel wichtigeres, als dass Flugananas eine schlechtere Umweltbilanz als Rindfleisch hat: Pflanzliche Lebensmittel haben im Schnitt einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als tierische Produkte. Daher gehört es unbestreitbar zur nachhaltigen Kulinarik, die Pflanzenküche in den Mittelpunkt zu rücken und Fleisch-, Fisch-, Milch- und Eierkonsum zu beschränken. Am besten kochst du so oft wie möglich frisch! Vegane Fertiggerichte (und erst recht nicht vegane Fertiggerichte) haben ebenfalls einen ziemlich hohen ökologischen Fußabdruck.

 

LA VIMEA begründete die vegane Hotellerie in Italien

Verschiedene Teller mit veganen Spezialitäten
©Federico Graziati for LA VIMEA

 

Durch die Hinwendung zum Veganismus bieten immer mehr nachhaltige Hotels vegetarische und vegane Gerichte standardmäßig auf ihrer Speisekarte an. Es gibt allerdings erst wenige, die konsequent und ausschließlich auf vegane Produkte setzen.

Das Adults-Only Hotel LA VIMEA in Naturns, Südtirol, kann sich auf die Fahne schreiben, 2016 das erste komplett vegane Hotel in ganz Italien gewesen zu sein. Nicht nur die Speisen, sondern auch alle Materialien und verwendeten Produkte im Hotel sind vegan. Gastgeberin Valeria Caldarelli gehört zu einer eingesessenen Hoteliersfamilie und hat selbst den veganen Lebensstil für sich entdeckt. Fast die komplette Familie lebt vegan – und vermittelt diesen Lebensstil auch sanft an seine Gäste. Tochter Franziska eröffnete die erste vegane Unterkunft in der Toskana und die Söhne Maximilian und Alexander das erste vegane Hotel auf der Seiser Alm.

 

Saisonalität, kurze Lieferketten und CO₂-Fußabdruck

Den geringsten ökologischen Fußabdruck haben pflanzliche Produkte aus deiner direkten Nähe, die gerade Erntezeit haben. Sich nachhaltig zu ernähren heißt demnach auch sich saisonal zu ernähren.

 

Hotels und Restaurants mit eigener Landwirtschaft

Es gibt einige Hotels und Restaurants, die in ihren Küchen selbst angebaute Lebensmittel verwenden. Vorbildlich sind hierbei z. B. die ADLER Lodge RITTEN und das ADLER Spa Resort SICILIA. Schon bei der Planung und dem Bau der letzteren wurden landwirtschaftliche Felder und Gärten mitbedacht, von denen sich die Hotelküche direkt bedienen kann. Auf dem Ritten entstand vor einigen Jahren ein diverser Bauerngarten, der von den benachbarten Jungbauern gepflegt wird. Angebaut wird dabei, was in der Region heimisch ist und gut wächst. Auf Sizilien gibt es z. B. Organen und Zitronen und in Südtirol Knollengewächse wie Kartoffeln und Rote Beete.

The Pavilions Himalayas – The Farm in Nepal hat es sogar geschafft, die umliegenden Felder in zertifizierte Bio-Landwirtschaft umzuwandeln. Die ortsansässigen Bauern wurden speziell geschult und haben durch das Resort einen direkten Abnehmer für die Bio-Produkte.

ADLER Lodge RITTEN, nachhaltiger Hotelgarten
Frisches Gemüse kommt direkt aus dem Hotelgarten. ©ADLER Lodge RITTEN

 

Trendkonzept: Farm-to-Table

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Begriffen, die das eben erklärte Konzept von Hotels und Restaurants mit eigener Landwirtschaft beschreiben:

  • Farm-to-Table – Der wohl bekannteste Begriff, beschreibt die direkte Verbindung zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Gastronomie. Im Idealfall holt der/die Küchenchef*in die Erzeugnisse direkt vom Feld ab.
  • Farm-to-Fork – Ähnlich wie Farm-to-Table betont dieser Begriff eine extrem kurze Lieferkette vom Feld über die Küche bis auf den Teller (bzw. die Gabel) des Gastes.
  • Field-to-Fork – ein weiterer Ausdruck dafür.
  • Zero-Kilometer-Food / Null-Kilometer-Lebensmittel – Dieser Begriff wird vor allem in Italien und Spanien verwendet und bedeutet, dass Lebensmittel aus unmittelbarer Nähe bezogen werden und daher nicht nur saisonal und frisch sind, sondern kaum Transport-Emissionen verursachen.
  • Garden-to-Table – Dies ist ein Begriff speziell für Hotels und Restaurants, die einen eigenen Garten oder eine kleine Landwirtschaft betreiben.
  • Pasture-to-Plate – Bezieht sich speziell auf nachhaltig gezüchtetes Fleisch und Milchprodukte.
  • Hyperlocal Food – Ein moderner Begriff für Lebensmittel, die vor Ort produziert und konsumiert werden, oft direkt auf dem Hotel- oder Restaurantgelände.

 

Urgetreide und alte Obstsorten

Brot Sommelier hält Korb mit nachhaltig gebackenem Brot
Brot Sommelier Benjamin Profanter ©Profanter Natur-Backstube

 

In diesem Zusammenhang wollen wir einen weiteren Trend nachhaltiger Kulinarik erwähnen. Denn vielen geht es nicht nur darum, dass die landwirtschaftlichen Produkte in der Region nach Bio-Richtlinien angebaut werden, sondern es geht auch um den Erhalt heimischer Obst, Gemüse und Getreidesorten.

Benjamin Profanter, Naturbäcker aus Brixen verwendet und empfiehlt Brote aus Urgetreide zu backen. Urgetreide bezeichnet Getreidearten, die noch vor der industriellen Kultivierung angebaut wurden. Laut Benjamin sind solch alte Landsorten prädestiniert für die ökologische Landwirtschaft, da sie im Gegensatz zu hochgezüchteten Getreidesorten gut ohne Pestizide und Herbizide auskommen. Auch ernährungspsychologisch sei Urgetreide besser, da es mehr Nährstoffe enthalte.

Der Brot-Sommelier beliefert mit seiner Naturbackstube gleich zwei unserer nachhaltigen Green PearlsⓇ Partner aus der Region: Das Wellnesshotel My Arbor (erhöht auf Stelzen mitten in die Baumkronen gebaut) und das OLM Nature Escape, ein energieautarkes Aparthotel inmitten der Natur.

 

Nose-to-Tail und Root-to-Leaf

Interessant ist in der nachhaltigen Kulinarik auch, dass möglichst ALLES vom Schlachttier oder von den genutzten Lebensmitteln allgemein verwendet wird. Innereien waren z. B. lange aus der Mode, kehren aber jetzt mit dem Nachhaltigkeitsgedanken wieder zurück. Ein Vertreter des Nose-to-Tail Konzepts ist beispielsweise Küchenchef Manuel Madei vom Gut Sonnenhausen in der Nähe von München. Als klassisch bayerische Gerichte empfiehlt er in unserem kulinarischen Bayern-Guide z. B. “Saures Lüngerl” (Ragout mit Kalbslunge) und “Leberknödelsuppe”.

Moderne Köche (die noch Fleisch zubereiten) beginnen wieder ieder Knochen für Brühe auszukochen, Fett zu Schmalz zu verarbeiten. Übrigens: Der Gastgeber vom Gut Sonnenhausen, Georg Schweisfurth, ist selbst gelernter Metzger und bezieht das Fleisch von den nahegelegenen Partner-Bio-Höfen der Herrmannsdorfer Landwerkstätten.

Root-to-Leaf ist ein ähnliches Konzept für Pflanzen, bei dem Blätter, Stiele und Schalen genutzt werden, um beispielsweise Chips, Gemüsebrühen oder ungewöhnliche Beilagen zu kreieren.

 

Abfallvermeidung in der Gastronomie

SCHWARZWALD PANORAMA Zero-Waste-Frühstück - nachhaltiges Hotel
Die wiederverwendbaren Gläser auf dem Frühstücksbuffet sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch eleganter als Einweg. ©SCHWARZWALD PANORAMA

 

Von Root-to-Leaf bzw. Nose-to-Tail fällt es nicht schwer die Brücke zum Abfallmanagement zu schlagen. Die ganzheitliche Verwertung gehört nämlich zum Konzept des Zero-Waste-Cookings, mit dem Kampf der Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie der Kampf angesagt wird. Doch auch der Verpackungsmüll ist ein riesiges Problem. Beides zu vermeiden, umfasst sämtliche Bereiche eines Restaurants, Hotels, Cafés – oder auch deines Zuhauses:

  • Planung
  • Einkauf
  • Lagerung
  • Personalschulung (oder Schulung der anderen Familienmitglieder im Haushalt)
  • Präsentation der Lebensmittel
  • Einbeziehung der Gäste

 

1,9 Millionen Tonnen Lebensmittelmüll im Jahr

Wie die Verbraucherzentrale berichtet, landen allein in Deutschland jährlich rund 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Besonders die Lebensmittelverschwendung an Buffets ist laut dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA ein großes Thema.

 

Zero-Waste-Buffets

Um Abfall und Verschwendung beim Frühstücksbuffet im Hotel zu vermeiden, gibt es bei den nachhaltigen Unterkünften wie denen im Green Pearls® Netzwerk ausgetüftelte Konzepte.

 

“Nur 5 Gramm Lebensmittelreste pro Gast”

Das Hotel Luise in Erlangen hat es beispielsweise erreicht, dass jeder Gast im Durchschnitt nur 5 Gramm Lebensmittelreste beim Frühstücksbuffet hinterlässt. Besonders wirkungsvoll sei eine “intelligente Plattenbelegung mit kleinen Platten”. Gegen Ende der Frühstückszeit werden die Platten auch nicht einfach noch mal neu belegt, sondern das Personal fragt aktiv bei den Gästen nach, was gewünscht wird. Noch eine Scheibe Käse? Dann gibt es eine Scheibe Käse. Was vom Buffet übrig bleibt, wird am Ende an die Mitarbeiter*innen verteilt.

 

Besonderheiten und warme Speisen auf Bestellung

Zero-Waste Frühstück mit Frühstücksei im Lifestylehotel SAND

©Lifestylehotel SAND 

 

Bewährt hat sich in vielen Restaurants und Unterkünften eine Mischform aus Buffet und Bestellung. Im Lifestylehotel SAND an der Ostsee gibt es z. B. zusätzlich zum Buffet eine Front-Cooking-Station, an der Eierspeisen frisch auf Gästewunsch zubereitet werden. Durch diese Maßnahme rechnet es sich auch wirtschaftlich hochwertige Bioeier zu verwenden.

Ein vorbildliches Zero-Waste-Buffet kannst du auch im SCHWARZWALD PANORAMA in Bad Herrenalb erleben. Hier gibt es z. B. keine Einwegverpackungen. Statt Butter-Portionen gibt es eine Buttermaschine und anstatt abgepackter Marmeladen kleine Gläschen. Du findest hier kein Einwegplastik und nur Bio-Produkte. Speiseabfälle aus der Küche (auch gekochte) gehen an ReFood. Das Unternehmen erzeugt aus den organischen Reststoffen Strom, Wärme, organischen Dünger und Biodiesel. Die Kompostierung und Resteverwertung mit anschließender Wiederverwendung zum Beispiel im Gemüseanbau wird auch als Circular Gastronomy,  also Kreislaufwirtschaft in der Gastronomie, bezeichnet.

 

Nachhaltige Sterneküche – Geht das?

Nachhaltige Kulinarik in Südtirol mit den Köchen Berni Aichner und Theodor Falser
Berni Aichner (l.) bei einem Kochevent mit Sternekoch Theodor Falser ©OLM Nature Escape

Bei Kulinarik kann es nicht nur um Nachhaltigkeit gehen. Der Geschmack und der Genuss sind immer eine Komponente. Bis heute herrscht jedoch im Bereich Fine Dining der Denkfehler vor, dass “exquisite Zutaten” von weit herkommen müssen.

Dass dies nicht stimmt, beweist der Südtiroler Drei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler, der die italienische Sterneküche nachhaltig revolutioniert hat. Mit seinem Konzept „Cook the Mountain“ verfolgt er eine Philosophie, die ausschließlich auf saisonalen und regionalen Zutaten basiert. Dabei legt er großen Wert darauf, die natürlichen Kreisläufe zu respektieren und Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren.

Diese konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit wurde mehrfach gewürdigt: Sein ehemaliges Restaurant St. Hubertus erhielt neben den drei Michelin-Sternen auch einen Grünen Stern, der für besonderes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit verliehen wird. Jahrelanger Sous Chef von Norbert Niederkofler war übrigens Berni Aichner, der heutige Küchenchef vom OLM Nature Escape.

 

Der Grüne Michelin Stern

Der Grüne Michelin Stern wurde 2020 eingeführt und zeichnet Restaurants aus, die sich durch umweltschonende Betriebsführung und einen respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen hervorheben. Kriterien für diese Auszeichnung sind unter anderem die Verwendung lokaler und saisonaler Produkte, die Reduktion von Lebensmittelverschwendung und der Einsatz energiesparender Technologien. ​

„Wir wollten den Gastronomen, die auf Nachhaltigkeit setzen, mehr Sichtbarkeit verschaffen und sie für ihre Bemühungen würdigen“ – Direktor des Guide Michelin für Deutschland, Österreich und die Schweiz im Gespräch mit Green Pearls®.

 

Nachhaltiger Hochgenuss in Bayern: 2-Sterne-Restaurant Eisvogel

Dass Nachhaltigkeit und Sterneküche kein Widerspruch sind, zeigt auch das Restaurant Eisvogel, welches an das 5-.Sterne-Wellnesshotel Der Birkenhof***** Spa & Genussresort in Bayern angeschlossen ist.

Küchenchef Sebastian Obendorfer – Mitglied der Gastgeberfamilie – führt das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant mit großer Hingabe für Region und Saison. Seine Philosophie: moderne deutsche Küche mit tiefen Wurzeln in der Oberpfalz und internationalen Einflüssen.

Verarbeitet werden frische Zutaten von vorwiegend kleinen, regionalen Erzeuger*innen, Wildkräuter, die in den umliegenden Wäldern wachsen, oder Fisch aus den nahen Gewässern. Auch auf schonende Zubereitung und kurze Transportwege wird konsequent geachtet. Ganz auf Importe verzichten kann das Hotel noch nicht. Die Erwartungshaltung der Gäste steht dem an manchen Stellen im Weg. Doch im Zusammenspiel mit dem nachhaltigen Gesamtkonzept des Resorts – von erneuerbaren Energien über regionale Architektur bis zur plastikfreien Zimmerausstattung ist das Eisvogel ein gutes Beispiel dafür, wie verantwortungsbewusste Gourmetküche heute aussehen kann.

 

Veganes Fine Dining im OMNIA Plant-based Restaurant

Veganes Essen mit Feuer
Vegan Fine Dining im OMNIA @Paradiso Pure.Living Vegan Hotel

 

Zum Paradiso Pure.Living Vegan Hotel auf der Seiser Alm gehört seit Dezember 2024 das Restaurant OMNIA, ein Herzensprojekt der Küchenchefin Aggeliki Charami sowie der beiden Hotelchefs Maximilian und Alexander. Hier gibt es nur sechs Tische und ein spezielles Fine-Dining-Erlebnis mit 9 veganen Gängen, die von der Küchenchefin persönlich erklärt werden. Die vegane Küche wird nach wie vor nur sehr selten mit Sternen gewürdigt, doch für ein exklusives Fine Dining Experience braucht es diese nicht unbedingt. Oder was denkst du?

 

Globale Gerechtigkeit: Wer zahlt den Preis für unser Essen?

Nachhaltige Kulinarik endet nicht beim Produkt – sie wirft auch einen kritischen Blick auf die globalen Zusammenhänge von Ernährung. Denn oft zahlen andere den Preis für unsere (günstigen) Lebensmittel: Menschen, die in prekären Arbeitsverhältnissen in der Landwirtschaft oder der Lebensmittelproduktion beschäftigt sind, häufig ohne faire Löhne oder ausreichenden Arbeitsschutz.

Zugleich bleibt vielen weltweit der Zugang zu gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln verwehrt – sei es durch ökonomische, geografische oder soziale Barrieren. Auch die massive Lebensmittelverschwendung, die wir eben angesprochen haben und die vor allem in wohlhabenden Ländern stattfindet, ist ein ethisches Problem: Während bei uns tonnenweise Essen entsorgt werden muss, hungern Millionen Menschen auf der Welt.

Immer mehr kulinarische Konzepte greifen diese Herausforderungen auf. Die Planetary Diet etwa konzentriert sich auf eine Ernährung mit möglichst geringem CO₂-Fußabdruck. Im  Selbsttest der Planetary-Diet App haben wir festgestellt, dass neben Fleisch auch Schokoriegel ein Reißer im Emissionsverbrauch sind. Die Regenerative Cuisine unterstützt Landwirt*innen, die mit regenerativen Methoden arbeiten und so Boden, Wasser und Biodiversität erhalten und sogar wiederherstellen.

Fine Dining in Südtirol - ein Küchenchef hinter seiner Kreation
©APIPURA hotel rinner

 

Food Justice und weitere faire Konzepte

Bei nachhaltiger Kulinarik stehen auch soziale Aspekte im Fokus – zumindest sollten sie es. Food Justice setzt sich für gerechte Bedingungen in der Lebensmittelproduktion und eine faire Verteilung ein. Weitere Ansätze die dazu beitragen, globale Gerechtigkeit im Ernährungssystem zu fördern sind:

  • Slow Food – Gegenbewegung zu Fast Food mit Fokus auf regionale Lebensmittel und traditionelles Handwerk
  • Ethical Eating – Essen mit ethischen Überlegungen, z. B. fair gehandelte, tierfreundliche Produkte.
  • Blue Economy – Nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen in der Kulinarik.

Auch technologische und praktische Lösungen wie Solar Cooking (Kochen mit Sonnenenergie) zeigen, wie bewusstes Kochen auch energetisch nachhaltiger gestaltet werden kann.

 

Nachhaltige Kulinarik im Alltag – Was kannst du tun?

Wie du siehst, ist das Thema komplex und längst nicht so privat oder persönlich, wie wir es uns manchmal vorstellen. Nachhaltige Kulinarik bzw. eine nachhaltige Ernährung findet immer in Bezug auf unsere Gesellschaft und den Planeten statt. Das klingt jetzt riesig und unübersichtlich und als ob es dir den Appetit verderben könnte, aber keine Sorge! Es gibt ein paar simple Entscheidungen, die du im Alltag treffen kannst, die deinen kulinarischen Genuss ein bisschen nachhaltiger machen.

 

#1 Reste kreativ verwerten

Werde kreativ mit dem, was du bereits zu Hause hast. Aus Gemüseresten wird eine Suppe, altes Brot lässt sich rösten oder zu Paniermehl oder Knödeln verarbeiten. Plane deine Einkäufe so, dass möglichst wenig übrigbleibt und friere Reste rechtzeitig ein, bevor sie schlecht werden.

 

#2 Regional und saisonal einkaufen oder selbst anbauen

Lokal erzeugte Lebensmittel haben kürzere Transportwege und oft eine bessere Klimabilanz. Saisonkalender helfen dir dabei, Obst und Gemüse aus deiner Region zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder du gehst auf den Markt und lässt dich vom dortigen Angebot inspirieren. So schmeckt’s frischer – und du unterstützt gleichzeitig heimische Betriebe.

Einige Kräuter und Gemüse kannst du dir auch selbst ziehen. Hier gibt es Tipps zur Hochbeet-Planung. Aber Vorsicht: Nicht immer ist Urban Gardening (LINK) besser als das regionale Pendant vom Markt.

 

#3 Auf Siegel achten – und sie verstehen

Nicht jedes grüne Label steht für echte Nachhaltigkeit. Informiere dich über die Bedeutung von Bio-, Fairtrade- oder MSC-Siegeln. Wähle bevorzugt Produkte mit glaubwürdigen und umfassenden Zertifizierungen wie Demeter, Naturland oder Bioland.

Eine gute Übersicht bietet dir beispielsweise der Siegel-Guide von Utopia.

 

#4 Alternativen entdecken

Nachhaltig kochen in Eco-Hotels mit regionalen Zutaten
© StefanieBaum Stock.Adobe.com

 

Nachhaltig leben ist ein ständiger Prozess und man lernt immer wieder hinzu. Sei offen für neue Produkte. Probiere dich mal die Limonade oder Cola der regionalen Brauerei, statt der überzuckerten Varianten der Softdrink-Riesen. Anstelle von Orangensaft schmecken auch andere (regionale) Fruchtsäfte und wie wäre es mit Pilzen statt Hühnchen.

 

#5 Boykottiere bekloppte Luxus-Trends

Beispiel: Voss- oder FIJI-Wasser. Solche Produkte kommen von weit her, haben eine katastrophale Umweltbilanz und sind in den allermeisten Fällen völlig überflüssig. Leitungswasser ist beispielsweise in Deutschland streng kontrolliert und meist von hervorragender Qualität. Investiere lieber in einen Wasserfilter (falls du in Regionen mit sehr kalkhaltigem Wasser wohnst) und in eine schöne, wiederverwendbare Flasche für unterwegs.

Auch andere Trends wie irgendwelche Eissorten aus Korea, die auf Social Media viral gehen, musst du NICHT ausprobieren. Sicher, schmeckt bestimmt lecker, aber echt jetzt?

 

#6 Den Fleischkonsum radikal einschränken – oder gleich vegetarisch bzw. vegan leben

Ab sofort vegan zu leben, ist ökologisch betrachtet sicher die beste Entscheidung. Doch wir verstehen es, dass dies nicht für jede*n infrage kommt oder möglich ist. Wenn du nicht komplett auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten willst, so kann die Entscheidung nur noch regionales Biofleisch zu konsumieren einen tiefergreifenden Wandel herbeiführen. Solches Fleisch (und auch andere tierische Produkte höherer Bio-Qualität) ist nämlich wesentlich teuer und allein darum wirst du es seltener einkaufen und bewusster genießen. Recherchiere eine geeignete Bezugsquelle in deiner Umgebung. Mache einen Bogen um alle Fleischprodukte im Supermarkt und um Fleisch, dessen Herkunft du nicht kennst (z. B. die Salami bei der Pizzabestellung).

 

Fazit: Kleine Schritte mit großer Wirkung

Nachhaltige Ernährung ist mehr als ein privates Projekt – sie ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Gastronom*innen, Hoteliers und Produzent*innen tragen ebenso Verantwortung wie wir als Konsument*innen. Jeder bewusste Einkauf, jedes gerettete Lebensmittel und jeder Teller ohne Massentierhaltungsfleisch ist ein Beitrag zu einem gerechteren und ökologischeren Ernährungssystem. Natürlich sind wir uns bewusst, dass wir als Einzelperson nicht unbedingt die Welt retten. Trotzdem ist jede klima- und gesellschaftsfreundliche Entscheidung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Unsere Green Pearls® Partner zeigen außerdem, dass sich Nachhaltigkeit und Genuss nicht ausschließen – im Gegenteil. Sie beweisen Tag für Tag, dass ein respektvoller Umgang mit Ressourcen, faire Bedingungen und kulinarische Exzellenz Hand in Hand gehen können. Und genau das ist die Art von Wandel, die wir brauchen – auf allen Ebenen.

 


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Eine Frau in einem schwarzen Kleid schaut sich das Essen an einem modernen Buffet mit Holzdekor im OLM Nature Escape in Südtirol an. Der Text lautet „Sustainable & Culinary Travel“ (Nachhaltiges & kulinarisches Reisen) und betont das umweltfreundliche Essen.

Collage von Köchen, die in einer Küche Gerichte mit frischem Gemüse zubereiten, wobei der Fokus auf nachhaltiger Gastronomie liegt. Der Text darunter lautet: „So funktioniert nachhaltige Gastronomie.“

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Der Weg zum nachhaltigen Hotelier: Geschichten unserer Green PearlsⓇ Partner https://green-travel-blog.com/de/nachhaltiger-hotelier-geschichten/ https://green-travel-blog.com/de/nachhaltiger-hotelier-geschichten/#respond Fri, 21 Feb 2025 07:23:15 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=68066 Wie wird man eigentlich nachhaltiger Hotelier? Die Antworten darauf sind so vielfältig wie die Wege selbst. Manche steigen als Quereinsteiger in die Hotellerie ein und setzen von Anfang an auf Nachhaltigkeit. Andere übernehmen den Familienbetrieb und transformieren diesen Schritt für Schritt. In diesem Artikel teilen…

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Wie wird man eigentlich nachhaltiger Hotelier? Die Antworten darauf sind so vielfältig wie die Wege selbst. Manche steigen als Quereinsteiger in die Hotellerie ein und setzen von Anfang an auf Nachhaltigkeit. Andere übernehmen den Familienbetrieb und transformieren diesen Schritt für Schritt. In diesem Artikel teilen fünf unserer Green PearlsⓇ Partner ihre Geschichten.

Ob du selbst überlegst, diesen Weg einzuschlagen, oder einfach neugierig bist: Lass dich von den Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgen dieser Hoteliers inspirieren.

 

Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Hoteliers

Peter und Waltraud Unterlechner © Biohotel Grafenast
Peter und Waltraud Unterlechner leben in der Tiroler Bergwelt und waren schon immer Naturverbunden. Bei anderen Hoteliers kam der Wunsch nach Nachhaltigkeit erst später. © Biohotel Grafenast

 

Nachhaltige Gastgeber*innen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung miteinander verbinden und dabei authentisch bleiben.

Bei Green PearlsⓇ haben wir eine Interviewserie/Porträt-Serie über “Pioniere der Nachhaltigkeit”, bei der wir bereits mit mehreren Hoteliers gesprochen haben. Vorgestellt wurden:

 

Jede*r von ihnen stand vor verschiedenen Herausforderungen – z. B. politische Hürden, eine Umstellung der Infrastruktur, neue Investitionen und Kosten. Bei allem müssen die Wirtschaftlichkeit und Anforderungen der Gäste berücksichtigt werden. Oft sind die Unterkünfte dabei auch selbst eine Inspirationsquelle für Gäste und Kolleg*innen und freuen sich über eine gesteigerte Wertschätzung.

 

5 Menschen, 5 Geschichten, 5 Wege zum nachhaltigen Hotelier

Wie wir immer wieder feststellen, gibt es nicht den EINEN Weg zur Nachhaltigkeit. Jeder hat andere Gegebenheiten, Voraussetzungen, Prioritäten und Möglichkeiten. Unsere Partner*innen sind da keine Ausnahme. Und so lassen wir am besten sie selbst zu Wort kommen und erzählen ihre Geschichten.

 

Marion Muller – vom Massentourismus zur Nachhaltigkeit

Portrait Marion Muller Nachhaltiger Hotelier SAND Lifestylehotel Ostsee
Gastgeberin Marion Muller ©Lifestylehotel SAND

Marion Muller, die Gastgeberin des Lifestylehotel SAND stammt aus der Tourismusbranche. Sie hat Tourismus studiert und der Massentourismus fing zu ihrer Zeit richtig an zu boomen. Schon damals habe es sie bewegt, dass die Natur, die von allen beguckt werden will, sicherlich nicht in diesem Zustand bleiben kann, wenn alle dorthin fliegen und darauf herumtrampeln, erzählt sie uns im Interview.

Trotzdem hatten sie und ihr Mann Lambertus zu Beginn ihres Gastgeber-Daseins noch nicht daran gedacht, in die nachhaltige Schiene zu gehen. Sie kauften 1995 ein Hotel im populären Touristenort Timmendorfer Strand an der Ostsee, direkt in der zweiten Reihe zum Strand. Da ging es zunächst ganz einfach ums wirtschaftliche Überleben.

 

Erneuerbare Energie und ein Abheben von der Konkurrenz

Lifestylehotel SAND - nachhaltiges Adults Only Hotel an der Ostsee
©Oliver Franke | Lifestylehotel SAND

 

Die 25 Zimmer, die das Hotel anfangs hatte, waren nicht rentabel. Der erste Schritt war also die Erweiterung des Gebäudes um zwölf Zimmer. Hier setzte das Ehepaar auf zwei Blockheizkraftwerke und eine Solaranlage – und ging somit den ersten großen Schritt Richtung Nachhaltigkeit.

Als das Hotel wirtschaftlich auf sicheren Füßen stand, waren sie bereit für eine nächste große Veränderung und aus dem Hotel wurde das heutige Lifestylehotel SAND. SAND steht dabei sowohl für  “sand aspires natural design” als auch “sand aspires natural doing”. Das Lifestylehotel setzt im ganzen Haus auf natürliche Materialien und wählt die Produkte mit großer Sorgsamkeit aus. So gibt es z. B. Leihfahrräder aus Bambus von my Boo (soziales Projekt in Ghana), COCO-MAT Matratzen und wiederbefüllbare Pflegeprodukte von Björk & Berries. Das Adults Only Hotel hat einen Weg abseits der Sterne-Kategorien für sich gefunden und hebt sich durch ihren mutigen Schrittnun auch deutlich von der (nicht zu knappen) Konkurrenz ab. Erfreut stellen die Mullers fest, dass sie einen großen Stammkundenkreis haben und zudem auch vielen Jüngeren ihr Konzept gefällt.

 

Stephan Bode – über Bio zur Nachhaltigkeit

Schwarzwald Panorama / Owner Stephan Bode
©SCHWARZWALD PANORAMA / Stephan Bode

 

Eine sehr interessante Geschichte hat auch Hotelier Stephan Bode im Interview zu erzählen. Als Selfmademan hat er sich Stück für Stück bis zum Hotelbesitzer hochgearbeitet. Als “Klein Stephan” sei er schon immer ein Autodidakt gewesen. Mit 14 ging er von der Schule ab und machte eine Ausbildung als Restaurantfachmann. Danach war er mehrere Jahre auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs.

Er arbeitete sich die Karriereleiter hoch. Von 2002 bis 2010 führte er ein großes Kongresshotel in Thüringen und wandelte dies in ein 100-prozentiges Bio-Hotel um. Über den Bio-Gedanken kam er dann darauf, dies weiter zu fassen und sämtliche Bereiche der Nachhaltigkeit in die Hotellerie einzubeziehen. Als er 2013 die Leitung des SCHWARZWALD PANORAMA (bis dahin noch “Ruland’s Thermenhotel”) übernahm, hatte er von Anfang an vor, es als “Leuchtturm und Pionier” in puncto Nachhaltigkeit zu positionieren.

Seine Motivation ist der Erhalt des Lebensraums. Als Gastgeber solle man daran denken, dass man selbst auch zu Gast ist – zu Gast bei Mutter Erde.

 

Vom Geschäftsführer zum Inhaber

19 Jahre lang war Stephan Bode Geschäftsführer des SCHWARZWALD PANORAMA und erweiterte das Kur- und Wellnesshotel um die Bereiche Selfness (Meditation, Achtsamkeit, Fastenkuren) und Campus (Kongresse und Tagungen). 2017 war es dann so weit, dass er selbst das Hotel kaufen konnte.

Stephan Bode stieß von Beginn an viele nachhaltige Maßnahmen an. Vom Artenschutz-Garten bis zum Recycling und Circular-Living.  Er gewann zahlreiche Preise und Auszeichnungen und hat für die Zukunft noch viele weitere Ideen (z. B. wie man in Zukunft aus Biomasse aus den Exkrementen der Gäste, Strom und Wärme erzeugen könnte).

 

Dr. Andreas Färber – Nachhaltigkeit von Anfang an

Klosterhoh, nachhaltiges Gesundheitshotel in Deutschland - Drohnenshot der Hotelanlage + Außenansicht
Das Gesundheitshotel in Bayern befindet sich inmitten der herrlichen Natur. Eheleute Färber kaufen den Bestandsbau und richteten ihn nach Nachhaltigkeit aus. ©Klosterhof Alpine Hideaway & Spa

 

Nachhaltiger Hotelier und Arzt vom Gesundheitshotel Klosterhof in Bayerisch Gmain
Dr. med. Andreas Färber ©Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa

Arzt Dr. med. Andreas Färber ist als Quereinsteiger zum Hotelier geworden. Auf die Interview-Frage, wie man als Arzt dazu kommt, ein Hotel zu kaufen, antwortete er, dass er in vielen Ländern unterwegs gewesen sei und immer gern mit Menschen in Kontakt trete. Zudem komme seine Ehefrau aus der Hotellerie.

 

Gemeinsam haben sie lange gesucht, bis sie den Klosterhof in Bayerisch Gmain entdeckt haben. (Mehr über die Geschichte erfährst du hier.) Von Beginn an war ihnen klar, dass ihr Hotel nachhaltig sein soll. So wurde für die Inneneinrichtung beispielsweise massives Apfelholz gewählt. Als eines der ersten Hotels in Deutschland hat sich der Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa mit dem EU Ecolabel zertifizieren lassen.

Zur Nachhaltigkeit gehört allerdings auch, dass das Hotel wirtschaftlich ist. So müssten einige Dinge angepasst werden. Bisher hat das Wellnesshotel beispielsweise nur einen kleinen Außenpool. Dies ist ökologisch sinnvoll, doch die Gäste wünschen sich ein größeres Becken. Diesem Wunsch wollen die Färbers bald nachkommen. Damit dies möglichst nachhaltig bleibt, sollen technische Möglichkeiten genutzt werden.

 

Lukas Obendorfer – der technische Erneuerer

Hoteliers Sebastian, Hubert und Lukas Obendorfer (v. l.) Die drei Männer in Anzügen stehen im Freien auf einem üppigen grünen Rasen. Sie lächeln und vermitteln einen freundlichen und professionellen Eindruck. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Sebastian, Hubert und Lukas Obendorfer leiten das 5-Sterne-Resort und Lukas (r.) brachte viele Veränderungen zur Nachhaltigkeit. ©Birkenhof***** Spa & Genussresort

 

Der Betrieb mehrerer Pools und die Energieversorgung der Saunen hat Lukas Obendorfer vom Birkenhof***** Spa & Genussresort zur Nachhaltigkeit gebracht. Das Hotel hat schon sein Vater, Hubert Obendorfer gegründet. Der Senior-Chef ist als Radio-Koch und Buchautor bekannt und gründete das 2-Sterne-Restaurant Eisvogel, welches nun sein Sohn Sebastian Obendorfer weiterführt. Wie zuvor sein Vater hat Sebastian ebenfalls zwei Michelin-Sterne.

Nachhaltiges Hotel Der Birkenhof ***** Spa & Genussresort
ⒸDer Birkenhof ***** Spa & Genussresort

 

Während der Bruder das Restaurant leitet, kümmert sich Lukas Obendorfer um die Verwaltung des 5-Sterne-Hauses und hat sich dabei für einen möglichst nachhaltigen Weg entschieden. Natürlich habe es auch schon vorher einige Maßnahmen zum Energiesparen gegeben, berichtet er im Interview, doch eine wirkliche Veränderung habe die Inbetriebnahme eigener Blockheizkraftwerke gebracht.

Das Hotel hat sich GreenSign zertifizieren lassen und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Mittlerweile findet man von E-Ladesäulen bis zu Kaffeekapseln aus Holz viele nachhaltige Initiativen in dem Hotel und Lukas Obendorfer ist stolz, zeigen zu können, dass sich Luxus und Nachhaltigkeit miteinander vereinen lassen.

 

Daniel Ganzer – der Traditionsbewahrer

Nachhaltiger Hotelier Daniel Ganzer - Portrait Hochformat - Österreichischer Hotelier Nachhaltig
Hotelier Daniel Ganzer übernahm das Hotel von seinem Vater ©Naturhotel Outside

Daniel Ganzer vom Naturhotel Outside musste die Nachhaltigkeit nicht erst neu in den Betrieb bringen. Seine Eltern Agnes und Sepp haben das Hotel aufgebaut und waren bereits sehr naturverbunden. Das Naturhotel befindet sich mitten im Nationalpark Hohe Tauern und beherbergt das ganze Jahr über viele Wanderer, welche die Osttiroler Alpen genießen. Diese Natur zu bewahren ist daher ein großes Anliegen der Gastgeber-Familie.

“Es ist bei uns viel vorgelebt worden und es war viel einfach klar. Ich bin kein Umweltaktivist, aber für mich ist Nachhaltigkeit einfach logisch und alles andere macht für mich wenig Sinn.” – Daniel Ganzer im Interview mit Green Pearls

Daniel Ganzer liegt es sehr am Herzen, die Region zu stärken und setzt auf regionale Lieferanten (nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei Baumaterialen etc.). Damit die Leute auf den umliegenden Hütten einkehren, bietet das Hotel keine Lunchpakete o. ä. für Wanderer an.

Als großes neues Projekt hat Daniel den Spa-Bereich nach neuesten technischen Möglichkeiten modernisiert.

 

Gemeinsame Learnings der Hoteliers

Wie du siehst, sind die Wege sehr unterschiedlich und es ist nie zu spät anzufangen. Zunächst einmal braucht es allein den Willen, mehr für die Nachhaltigkeit zu tun. Maßnahmen zum Energiesparen sind natürlich besonders lohnend, da sich hierbei gleich eine Menge Geld sparen lässt.

Andere Dinge wie die Umstellung auf Bio-Lebensmittel können hingegen zunächst kostenintensiv sein. Somit erfordert dies auch eine Umstellung, dass Lebensmittelverschwendung vermieden wird. Wie Marion Muller berichtet, haben sie eine „Front-Cooking-Station“ eingerichtet, bei der du dir zum Frühstück die Bio-Eier frisch zubereiten lässt – immer nur eins nach dem anderen. Dies ist wesentlich nachhaltiger, als immer eine gewisse Menge Eierspeisen vorzuhalten und verhindert zu dem effektiv Lebenswittelabfälle.

Ebenfalls zeigen unsere Partner, dass der Umstieg auf Nachhaltigkeit ein stetiger Prozess ist, der eigentlich nie aufhört. Bei jeder neuen Entscheidung – neuen Produkten, Lieferanten, Sanierungsarbeiten oder Angeboten – wird die Nachhaltigkeit mit einbezogen, um so Stück für Stück immer besser zu werden. Eben ganz genau so, wie du es vielleicht auch privat schon umsetzt.

 


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Lächelnder Mann und lächelnde Frau, Hoteliers des Klosterhof - Alpine Hideaway & Spa, in einer modernen Hotelanlage mit Pool. Der Text lautet „Wie kann man ein nachhaltiger Hotelier werden?“ auf türkisfarbenem Hintergrund. Warme, einladende Stimmung.

Eine Collage von fünf lächelnden Green Pearls®-Hoteliers in verschiedenen Situationen, mit Text: "Nachhaltige Hoteliers und ihre Karrierewege: Fünf Hoteliers verraten alles".

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Noctourism: Nachhaltiger Urlaub unter den Sternen https://green-travel-blog.com/de/noctourism-nachhaltiger-urlaub-unter-den-sternen/ https://green-travel-blog.com/de/noctourism-nachhaltiger-urlaub-unter-den-sternen/#comments Fri, 24 Jan 2025 07:22:04 +0000 https://green-travel-blog.com/?p=54971 Geht es dir auch so, dass du beim Blick in den Sternenhimmel eine starke Verbindung zum Universum genießt? Du begreifst, dass du ein kleiner Punkt in einer riesigen Welt bist. Damit bist du nicht allein. Unter den Top-Urlaubstrends für 2025 prognostiziert Booking.com Noctourism. Und da…

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Geht es dir auch so, dass du beim Blick in den Sternenhimmel eine starke Verbindung zum Universum genießt? Du begreifst, dass du ein kleiner Punkt in einer riesigen Welt bist. Damit bist du nicht allein. Unter den Top-Urlaubstrends für 2025 prognostiziert Booking.com Noctourism. Und da du am besten ohne Lichtverschmutzung Sternegucken kannst, hat Noctourism auch mit Nachhaltigkeit zu tun. Hier erfährst du mehr darüber, und welche nachhaltigen Unterkünfte ideal zum Sterne gucken sind. PS: 2025 wird es drei Highlights am Himmel geben.

 

Tipps zum Sterneschauen

 

Sofort loslegen – ohne teure Ausrüstung

Zuallererst: Du brauchst keine teure Ausrüstung, um in den Sternenhimmel zu schauen. Ein einfaches Fernglas reicht aus. Falls du eine Taschenlampe mitnehmen möchtest, dann lieber eine mit rotem Licht (kleiner Tipp: rotes Pergamentpapier vorne drauf kleben). Das Auge benötigt ca. 30 Minuten, um sich komplett an die Dunkelheit zu gewöhnen. Durch das rote Licht erleichterst du dir die Adaption.

 

Sternkarte, Sternbilder
©AdobeStock – Valedi

Bekannte Sternbilder als Hilfe

Falls du noch keinerlei Erfahrung mit dem Sternegucken hast, hilft dir vielleicht der Vergleich mit dem Erkunden einer neuen Stadt. Du orientierst dich an großen Gebäuden und berühmten Denkmälern. So kannst du auch beim Beobachten von Sternen vorgehen: Die hellsten Sterne und bekannte Sternbilder sind deine Orientierungspunkte. Von ihnen ausgehend kannst du weitere kleinere Gestirne leichter finden.

 

Handy lieber auslassen

Natürlich gibt es einige Apps, die deine Sternenkunde unterstützen, allerdings solltest du im Hinterkopf behalten, dass das Betrachten der Sterne im freien Feld besser ohne Smartphone funktioniert. Zum einen ist das Display eigentlich viel zu klein, um eine wirkliche Hilfe zu sein. Ein weiterer Grund leuchtet ( ;)) ebenfalls ein: Deine Augen schaffen den Wechsel zwischen Display und Dunkelheit nicht gut. Das Beobachten der Sterne wird somit erschwert. Also gilt: LESEN drinnen. FORSCHEN draußen.

 

Überblick durch Sternkarten

Du findest online viele Sternenkarten, die hilfreich sein können, um dir einen Überblick zu verschaffen. Das geht z. B. auch vom Fenster aus. Auf manchen kannst du den zur jeweiligen Stunde aktuellen Stand des Sternenhimmels verfolgen, oder du nutzt die Möglichkeit, Daten selbst einzutragen.

 

Himmelsereignisse 2025

Noctourism - Patentielle Mondfinsternis
Parteielle Mondfinsternis ©Jn | Stock.Adobe.com

 

2025 wird es eine Reihe von atemberaubenden astronomischen Ereignissen geben. Zu den Highlights zählen laut KOSMOS Himmelsjahr:

  • partielle Mondfinsternis am 15. März 2025
  • partielle Sonnenfinsternis am 29. März 2025
  • totale Mondfinsternis am 7. September 2025

Tipp: Wenn du beim Sternegucken (im Urlaub oder zu Hause) gleichzeitig der Wissenschaft dienlich sein möchtest, so könntest du dich am Globe at Night Projekt beteiligen. Hierbei gibst du beispielsweise an, ob du alle Sterne des Pegasus erkennen konntest.

 

Lichtverschmutzung, was ist das?

Sternenhimmel beobachten
© AdobeStock – ryan

 

Sterne lassen sich am besten in völliger Dunkelheit entdecken. Ist ja auch logisch, wirst du jetzt vielleicht denken. Allerdings ist völlige Dunkelheit in unserer Welt, vor allem in Mitteleuropa nicht mehr so leicht zu finden. Vorherrschend ist bei uns die sogenannte Lichtverschmutzung.

Unsere Erde wird jedes Jahr um 9,6 Prozent heller. Insgesamt kannst du mit dem bloßen Auge überhaupt nur 3.000 Sterne von den Trilliarden von Sternen des Universums erkennen! Wenn zu viel und zu starkes Licht zur Beleuchtung von Straßen, Gebäuden etc. eingesetzt wird, verhindert das den Blick auf Sternschnuppen und Milchstraße. Außerdem leidet darunter die nachtaktive Tier- und Pflanzenwelt. Vielleicht kennst du den Schimmer, der in der Dunkelheit über Städten und bewohnten Gebieten liegt, ja auch?

Während die Einflüsse von Lichtverschmutzung auf Insekten schon lange bekannt sind, wird jüngst auch der Einfluss von künstlichem Licht auf das Meeresleben untersucht.

“Dunkelheit ist ein Lebensraum” – Mark Lenz, wissenschaftlicher Koordinator des internationalen Meeresforschungsprojekts 

Im Kampf gegen Lichtverschmutzung hat die „International Dark Sky Association“ (IDA) unter anderem den Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen und den Naturpark Westhavelland in Brandenburg als erste Sternenparks in Deutschland ausgezeichnet. An diesen besonders dunklen Orten kannst du in der Nacht die Milchstraße einwandfrei erkennen. Auch Sternennebel und sogar weiter entfernte Galaxien werden sichtbar, wenn es keine oder kaum Lichtverschmutzung gibt.

 

Besondere Orte für Sternstunden

Die Sternenparks bieten auch geführte Touren an. Doch natürlich kannst du nicht nur dort Ausschau nach Sternbildern und der Milchstraße halten. Das geht von beinahe überall aus; natürlich auch bei den Green Pearls® Unterkünften.

Wir haben für dich nachgefragt, wo man am besten Sterne gucken kann, wie hoch oder niedrig die Lichtverschmutzung ist und ob es sogar Sterngucker-Touren gibt.

Korcula bei Nacht
AdobeStock©-jack

 

Klosterhof, Pool bei Nacht
© Günter Standl

Alleinlage ohne Lichtverschmutzung

Das Klosterhof Alpine Hideaway & Spa in Oberbayern hat (fast) Alleinlage auf einem Plateau in Bayerisch Gmain, wodurch die Luftverschmutzung hier deutlich reduziert ist. Jeden Freitag wird die Late Spa Night „Sole, Mond & Sterne“ bis 22 Uhr angeboten.

Während du es dir im Whirlpool gut gehen lässt, kannst du entspannt den Blick nach oben schweifen lassen. Ein weiteres Highlight sind die monatlich veranstalteten „Vollmondkonzerte“. Bei passendem Wetter finden diese draußen auf der Terrasse statt, sodass du mit musikalischer Untermalung den (Voll)Mond betrachten kannst.

 

Werde zum Sterngucker im Lichtschutzgebiet

Auch die Lage des STURM bietet die perfekte Umgebung für begeisterte Sterngucker*innen. Die Rhön ist nämlich als Lichtschutzgebiet ausgezeichnet. Durch die geringe Lichtverschmutzung kannst du Sterne, die Milchstraße und sogar Planeten entdecken. Dafür stehen dir ausgewiesene Himmelschauplätze mit Holzsofa zur Verfügung.

Das ganze Jahr über kannst du über den Verein Sternpark Rhön e.V. öffentliche und individuelle Touren buchen, um mehr über Sterne zu erfahren. Du kannst dir dort auch kostenlos Sternkarten downloaden, die dir helfen, vor Ort Sterne zu entdecken.

 

Strandkorb bei nacht
AdobeStock©-kentauros

Draußen schlafen und keine Sternschnuppe verpassen

Nicht nur auf speziellen Touren kannst du dein neues Hobby verfolgen. Das Lifestylehotel SAND bietet dir eine ganz besondere Erfahrung. Der SANDschlafkorb steht ganzjährig zur Verfügung und ist perfekt für eine Nacht unter dem Sternenhimmel. Auf der Roof Top Terrasse des Hotels kannst du mit Blick zu den Sternen, auf das Hinterland und die Ostsee einschlafen und aufwachen.

 

 

 

 

Aussichtspunkt als Sternwarte

Wenn du nach einem weiteren perfekten Ort für Sternbeobachtungen suchst, wirst du ganz in der Nähe des Hotels Luise fündig. Auf einem Hügel bei Marloffstein im Landkreis Erlangen-Höchstadt kannst du einen klaren Sternenhimmel bestaunen. Auch auf der Dachterrasse des Hotels hast du freien Blick zum Himmel. Doch um Sterne zu beobachten, musst du im Hotel Luise noch nicht einmal das Gebäude, geschweige denn das Bett verlassen. In einigen der Doppelzimmer kannst du handgemalte Sternenhimmel, die im Dunkeln leuchten, genießen. =)

 

Der Himmel voller Sterne

Als perfekten Ort für Sterngucker präsentiert sich auch das Naturhotel Outside in Osttirol. Es liegt idyllisch eingebettet im Nationalpark Hohe Tauern. Die Lichtverschmutzung ist in den Bergen sowieso sehr gering, sodass du bei einem wolkenfreien Himmel ganz selbstverständlich Sternegucken kannst – auch vom beheizten Außenpool aus 😉

 

Vollmond, Waldkulisse, Mondschein
AdobeStock © wewi creative

Nachtwanderungen im Mondschein

Du willst im Mondschein unterwegs sein und dabei Sterne und Sternbilder entdecken? Die Lage des Hotels SCHWARZWALD PANORAMA im Kurort Bad Herrenalb bietet optimale Bedingungen für deine Sternbeobachtungen. Es gibt nämlich keine großen Städte in der Umgebung.

In Bad Herrenalb finden außerdem passend zu diesem Thema des Öfteren Führungen oder Nachtwanderungen.

Wenn du mit der ganzen Familie oder Freunden im Urlaub bist, so kannst du bei Nachtwächter Bernhard Lohner eine Nachtwächterführung für 85 Euro (Komplettpreis für eine Gruppe von 2 bis 25 Personen) buchen. In dunklen Ecken erzählt er dir auf dieser Wanderung einiges über die Nacht und von einer vergessenen Zeit…

 

Noctourism hilft, die Luftverschmutzung zu reduzieren

Wie die anfangs erwähnte Studie von Booking.com zu Reisetrends 2025 ermittelt hat, ist Nachhaltigkeit vielen Reisenden wichtig. Der überraschend neue Trend zum Noctourism untermauert dies:

 “Die Mehrheit der Reisenden (54 %) würde eine Unterkunft ohne Beleuchtung buchen, um die Lichtverschmutzung zu verringern und Flora und Fauna zu schützen.” – Booking.com-Umfrage

Gerade die Umstellung auf LED – wodurch Licht weniger kostet – hat laut der Wissenschaftler*innen um Mark Lenz dazu geführt, dass mehr Licht verwendet wird. Wenn du als Tourist*in Sternenparks und Lichtschutzgebiete aufsuchst, unterstützt du den dunklen Lebensraum. Weiterhin kannst du auch privat darauf achten, deine Umgebung nicht unnötig durch Non-Stop-Gartenbeleuchtung etc. aufzuhellen.

 


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Grafik mit dem Titel 'Trend Noctourism: Our Tips for Stargazing“ (Unsere Tipps für die Sternenbeobachtung) mit Tipps für die Sternenbeobachtung neben einem Bild von zwei Personen in Silhouette, die eine Taschenlampe in den nächtlichen Sternenhimmel richten. Zu den Tipps gehören der Einstieg ohne teure Ausrüstung, die Verwendung von Sternbildern zur Navigation, das Ausschalten von Telefonen, die Verwendung von Sternkarten und rote Lichter zur besseren Anpassung an die Augen. Der Ton ist anregend und lehrreich.

Silhouette einer Person mit erhobenen Armen vor einem sternenklaren Nachthimmel, der die Milchstraße zeigt. Der Text lautet „Noctourism: Erforschen Sie den Nachthimmel in Ihrem Urlaub“.

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